Insgesamt 50 Glocken von zehn Innenstadtkirchen stimmen am Karsamstag, 19. April, auf Ostern ein: Das Große Stadtgeläute bietet von 16.30 Uhr bis 17 Uhr wieder ein einzigartiges Klangerlebnis. Das nutzen viele Einheimische sowie Besucherinnen und Besucher zu einem traditionellen Spaziergang durch die Frankfurter Innenstadt.
„Das Große Stadtgeläute vermittelt eine einmalige Stimmung! Die feierliche und andächtige Atmosphäre ist etwas ganz Besonderes. Sie verleitet dazu, gemütlich durch das Stadtzentrum zu flanieren, immer mal wieder innezuhalten und dem Glockenkonzert zu lauschen“, sagt Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff, der auch für die Dotationskirchen zuständig ist. „Es ist inzwischen zu einer echten Frankfurter Tradition und einem festen Termin viermal im Jahr geworden. Ich kann daher nur empfehlen, diesen schönen Anlass für ein gemeinsames Erlebnis zu nutzen.“
Die Glocken von zehn Innenstadtkirchen erschallen in einer festgelegten Reihenfolge und in perfekter Abstimmung aufeinander. Den Auftakt zum Großen Stadtgeläute macht die Bürgerglocke der Paulskirche, ganz am Ende ertönt die Gloriosa im Dom. Zu den beliebtesten Standorten zum Zuhören zählen der Römerberg, der Liebfrauenberg, die Hauptwache, der Paulsplatz und der Eiserne Steg. Einen speziellen Ort, um am besten zu hören, gibt es aber nicht: Um das Klangerlebnis aktiv mitzuerleben, bietet sich ein Rundgang durch das Stadtzentrum an.
Das erste Läuten aller Frankfurter Glocken ist bereits zur Begräbnisfeier von Kaiser Ludwig IV. im Jahr 1347 belegt. Daraus entstand eine lange Tradition: Auch bei Anlässen wie den Wahlen von Königen und Kaisern oder Goethes 100. Geburtstag ließ man die Kirchenglocken läuten. 1856 beschloss der Senat der Freien Stadt Frankfurt dann, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein Geläute zu veranstalten. Die aktuelle Komposition des Großen Stadtgeläutes geht auf den Mainzer Glockensachverständigen Professor Paul Smets zurück, der das Klangbild 1954 konzipiert hat.
Lediglich viermal im Jahr erklingt das Große Stadtgeläute: an den Samstagen vor Ostern, Pfingsten und dem 1. Advent sowie an Heiligabend. Als Ergänzung beziehungsweise Alternative gibt es inzwischen nicht nur eine CD, sondern auch eine entsprechende Audiodatei, die am Osterwochenende auf der Internetseite der Stadt Frankfurt am Main freigeschaltet wird. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)