Kinder und Jugendliche haben das Recht, sicher und gesund aufzuwachsen – frei von Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch, unterstützt durch Erziehung und Teilhabe. Durch Bildung und Förderung können sie ihre Stärken erkennen und ihre Persönlichkeit entwickeln. Doch sie sind noch nicht so stark und selbstständig, diese aktiv einzufordern und brauchen die Unterstützung von Erwachsenen. Der Kinderschutzbund – Bezirksverband Frankfurt am Main leistet dazu seit sieben Jahrzehnten einen großen Beitrag. Anlässlich seines 70-jährigen Bestehens richtet der Bezirksverband die Kinderschutztage 2024 des Bundesverbandes des Kinderschutzbundes mit rund 250 Delegierten aus ganz Deutschland von Freitag, 24. Mai, bis Samstag, 25. Mai, aus.
Zur Eröffnung der Kinderschutztage fand am Freitag, 24. Mai, ein Empfang im Kaisersaal statt. Im Namen der Stadt begrüßte Oberbürgermeister Mike Josef die Gäste. Das Stadtoberhaupt betonte, dass der Kinderschutzbund aus der Trägerlandschaft der Frankfurter Kinder- und Jugendhilfe nicht wegzudenken und ein verlässlicher Kooperationspartner sei. In seiner Ansprache dankte Josef allen Mitarbeitenden, den Freiwilligen und Unterstützenden, für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement seit Jahrzehnten, damit Kinder sicher und gut aufwachsen können.
„Der Kinderschutzbund hat den Kampf gegen Kinderarmut aufgenommen – er fordert das, was Kinder brauchen. Er ist laut für die Kinder in unserer Stadt und in Deutschland, damit sie gut aufwachsen können“, sagte Josef. Für Kinder seien die liebevolle Beziehung zu ihren Eltern und Bezugspersonen lebenswichtig. Diese seien verlässliche Vorbilder, die sie beim Aufwachsen begleiten und ihnen Werte mitgeben, die für ein Zusammenleben in unserer Gesellschaft bedeutsam seien.
„Eine Grundlage dafür ist eine sorgenfreie Situation mit ausreichend finanziellen Mitteln, um unseren Kindern ein Dach über dem Kopf, ausreichende Ernährung und Kleidung geben zu können und ihnen hin und wieder Wünsche nach besonderen Erlebnissen zu ermöglichen“, betonte Josef. Aber gutes Aufwachsen finde nicht nur innerhalb der Familie statt, sondern sei auch Teilhabe an der Gesellschaft wie Umgang mit Gleichaltrigen in Vereinen, Musikschulen oder der Besuch von Museen. „Das alles bereichert den Alltag unserer Kinder und trägt dazu bei, dass sie gefördert werden und die Welt außerhalb ihrer Familie entdecken. Dabei entwickeln sie auch die Bereitschaft, sich einzubringen und zu engagieren.“
Josef betonte, dass die Arbeit und die Leistung des Kinderschutzbundes Frankfurt vielseitig, aber auch tiefgreifend für die soziale Landschaft der Stadt sei. „Der Kinderschutzbund reagiert mit Kreativität auf neue Herausforderungen und setzt dabei Impulse für Angebote, die Bedürfnisse insbesondere von Familien erkennen und ernst nehmen. Dafür mein Dank.“ Dabei gebe es viele Angebote des Frankfurter Kinderschutzbundes – Zwei Projekte hob Josef besonders hervor: das „Family House“ und „Du und Dein Vormund“.
„Einzigartig für Frankfurt ist das ‚Family House‘, das 2022 seine Türen für Familien mit Babys und Kleinkindern in sozialen Notlagen geöffnet hat. Hier erhalten Familien unbürokratisch konkrete Unterstützung wie Babyboxen, in denen sich Notwendiges für den Alltag mit einem Säugling befindet, oder Unterstützung durch Veranstaltungen mit Familienhebammen, Treffs für Familien mit Kindern oder offene Beratungsmöglichkeiten mit Ämtern vor Ort. Das Projekt ‚Du und dein Vormund‘ ist ein herausragendes Beispiel für Innovation. Bereits seit über zehn Jahren steht der Kinderschutzbund mit der Gewinnung, Schulung und Beratung ehrenamtlicher Vormünder vorrangig für Kinder und Jugendliche, die unbegleitet nach Frankfurt eingereist sind, als tragende Säule neben der Amtsvormundschaft des Jugendamtes und den beruflich geführten Vormundschaften“, sagte Josef.
Neben Oberbürgermeister Josef sprachen Sabine Andresen, Präsidentin des Kinderschutzbundes Bundesverband, Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Sonja Optendrenk, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, sowie Annabelle Gleske, Vorsitzende DKSB Frankfurt. Bergit Gräfin Douglas wurde als Ehrenmitglied des Kinderschutzbundes Frankfurt geehrt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung unter anderem vom Chorprojekt mit Kindern und Jugendlichen aus Projekten des Frankfurter Kinderschutzbundes.
Der Kinderschutzbund plant, auf der Mitgliederversammlung ein neues kinder- und jugendpolitisches Grundsatzprogramm für den Kinderschutzbund zu verabschieden. Neben verbandsorganisatorischen Tagesordnungspunkten werden die Delegierten über Standards und Richtlinien für den Elternkurs des Kinderschutzbundes „Starke Eltern – Starke Kinder“ und zum Thema Schutzkonzepte beraten. Die aktuell schwierige Lage im Kinderschutz und der Kinder- und Jugendhilfe soll ebenfalls beraten werden. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)