„Entdecken was uns verbindet“ ist das Motto des Tags des offenen Denkmals im Jahr 2018. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Veranstaltung, die immer am zweiten Sonntag im Monat September stattfindet, seit 1999 steht der Tag des offenen Denkmals immer unter einem Motto, im Jahr 2012 war das Motto „Holz“.
Auch in diesem Jahr ist die Dorfkirche in Unterliederbach zwischen 11 und 16 Uhr geöffnet, auch in diesem Jahr gibt es einen Vortrag. Um 11 Uhr und um 16 Uhr berichtet Heinz Alexander, Verfasser mehrerer Bücher und Hefte zur Geschichte des Frankfurter Stadtteils Unterliederbach, über die Römer hier in unserer Gegend und die Verbindung zur Gegenwart.
Als Aufhänger dient ihm der Viergötterstein, dessen Abguss auf dem Schulhof der Ludwig-Erhard-Schule steht, und der der Sockel einer Jupitersäule war. Vielen dürfte auch bekannt sein, dass die Bundesautobahn A66 in weiten Teilen einer alten Heerstraße der Römer zwischen dem heutigen Heddernheim und Mainz-Kastell folgt.
Auch in diesem Jahr ist die alte Dorfkirche in der Heugasse wieder am jährlich stattfindenden „Tag des offenen Denkmals“ geöffnet. Am 10. September können ab 11 Uhr Interessierte Unterliederbachs ältestes Gebäude besichtigen und sich über die Geschichte der Dorfkirche mit ihrer Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert informieren.
Am 13. September 2015 war wieder einmal Tag des offenen Denkmals. Denkmäler, die dem Publikum sonst nicht offen stehen, stehen offen. So der Gedanke. Das alte Höchster Schloss lockt normalerweise mit seinem Schlosscafé, dem Schlosskeller und den dort stattfindenden Veranstaltungen. Ein kleines Museum gibt es auch noch. Der Schlossturm ist normalerweise nicht begehbar, am Tag des offenen Denkmals aber auch nicht.
Die Jazz-Freunde Höchst luden in diesem Jahr zum vierten Mal zu Jazz am Schloss ein. Das Programm musste kurzfristig umgestellt werden, weswegen Caroline Mlanga beinahe aus dem Bericht gerutscht wäre. Zum Glück spielten N’Awlinz Lagnlappe & Caro so lange, dass auch der größte Bummelant aus Unterliederbach einen Teil des Konzerts mitbekam. Und der war schön! Zu Jazz am Schloss wird es in den nächsten Tagen noch ein paar Worte und Bilder mehr geben. En Haufe Leit wird nicht dabei sein. Warum? Unten mehr.
Stadtbilder: Höchst-Ansichten aus vier Jahrhunderten
Das Museum im Höchster Schloss zeigt derzeit eine schöne und interessante Ausstellung über Ansichten der Stadt Höchst. Die Darstellungen enden 1928, denn ab diesem Jahr war Höchst nur noch Stadtteil. Die Ausstellung teilt sich in drei Themenbereiche: „Wahrnehmung und Wandel der Stadt”, „Höchst als Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen” und „Idylle und Industrie”. Jedem Thema ist ein Raum vorbehalten.
Ein Abstecher nach Gernsheim
In Gernsheim, diese Stadt hat auch das Mainzer Rad im Wappen, war heute eine kleine Ausgrabungsstelle für das Publikum zugänglich. Im Südwesten der Stadt war man auf Überreste eines Kastells und Siedlungsfunde aus der Römerzeit gestoßen. Ein Team der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität ist derzeit dabei, diese Funde zu sichern. Vier Wochen soll die Grabungskampagne noch andauern, danach wird die Stelle mit einem Wohnhaus überbaut werden. Zur Grabungsstelle werden noch Bilder und ein paar Informationen folgen.
Am Tag des offenen Denkmals, dem 14. September 2014, ist die Dorfkirche im Frankfurter Stadtteil Unterliederbach zwischen 11 und 16 Uhr geöffnet. Dem diesjährigen Motto „Farben” folgend spricht die Künstlerin Gisela Hafer zu den Farben der Dorfkirche und stellt einen „Wunschteppich” vor. Dieser enthält bis auf grün die liturgischen Farben des Kirchenjahres. Die Führung mit der Künstlerin findet um 11 Uhr statt. Weitere Führungen zur Geschichte und zur Bauweise der Unterliederbacher Dorfkirche sind auf Wunsch möglich.
Gisela Hafer ist Textilgestalterin und Diplomingenieurin, lebt in Frankfurt am Main und ist seit 1983 künstlerisch tätig. Seit 1987 setzt sie sich intensiv mit dem Quilt als Kunstform auseinander. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit bietet sie fachliche Fortbildungsreihen zum Thema „Textiles gestalten / Patchwork” und andere Kurse an.
Die Dorfkirche in Unterliederbach ist eine barocke Saalkirche, deren Ursprünge bis ins 12./13.-Jahrhundert zurückreichen, was durch Teile des Fundaments belegt ist. Letztere bestehen aus Backsteinen und sind im Fischgrätenverband ausgeführt. Als einfache Saalkirche errichtet, wurde die Kirche in kleinen Schritten erweitert und bekam mit den Erweiterungen und den barocken Ausschmückungen des 17.- und 18.-Jahrhunderts ihr heutiges Aussehen.
Die evangelische Gemeinde des Frankfurter Stadtteils Unterliederbach beteiligte sich auch im Jahr 2012 am Tag des offenen Denkmals. In diesem Jahr war das Thema „Holz”. Hans Wagner referierte in zwei Vorträgen über das Thema. Hier beleuchtete er einmal die Verwendung dieses Baustoffes in der historischen Dorfkirche von Unterliederbach und wies auch auf Fachwerkhäuser und Holz als Zierrat bei der Herstellung von Türen und Toren hin. Qualitativ sehr gute Fotos ergänzten die Vorträge in einer kleinen Ausstellung.
Zum Bau der Emporen in der Kirche, der Dachkonstruktion und der Konstruktion des Glockenturms wurde für alle tragenden Teile Eiche verwendet. Die Dachkonstruktion sitzt auf dem Mauerwerk der Kirche. Der zentrale Balken, der die Decke der Kirche trägt und im Innenraum des Gotteshauses sichtbar ist, ist von der Dachkonstruktion abgehängt. Neben Eichenholz fanden Nadelhölzer oder leicht schnitzbares Lindenholz Verwendung.
Balken, auch die, die die Emporen tragen, sind in der Regel roh behauen. Reparaturarbeiten wurden meist mit Nadelhölzern ausgeführt. Das Kruzifix ist eine Arbeit des Darmstädter Holzbildhauers Johann Paul Eckard (1706-1780), der es im Jahr 1760 für 50 Gulden gefertigt hatte. Sieben Jahre zuvor waren Orgel und Orgelempore erstellt worden, die mit Holzschnitzereien verziert sind. Die Bilder auf den Brüstungen der Emporen der Dorfkirche sind auf Holz gemalt.
Holz war das Baumaterial der einfachen Leute, und Unterliederbach war ein armes Dorf. Bis zum Bau der beiden von den Frankfurter Bürgern Stembler und Steitz erstellten Herrenhäuser zu Beginn und Mitte des 18. Jahrhunderts dürften alle Häuser des Dorfes als Fachwerkhäuser erstellt worden sein. Es ist davon auszugehen, dass die ältesten dieser Häuser frühestens nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) gebaut wurden.
Die in Unterliederbach vorhandenen Fachwerkhäuser sind meist von schlichter Art. Nur beim Reckenhöfchen in der Wagengasse, dem Gebäude Heugasse 7 und an einem weiteren Gebäude am Marktplatz haben das Fachwerk auch eine schmückende Funktion, was darauf schließen lässt, dass die Erbauer wohlhabender als die übrigen Bewohner des Dorfes waren. Das Fachwerk war in der jüngeren Vergangenheit übrigens meist verputzt und wurde häufig erst in den beiden vergangenen Jahrzehnten wieder freigelegt.
Die Ausstellung wird während der Unterliederbacher Michelskerb noch einmal zu sehen sein.
Frankfurt am Main Unterliederbach
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