Schlagwort-Archive: RTW

„Frankfurt Nordwest – Stadtteil der Quartiere“ hat grünes Licht von der Regionalversammlung Südhessen bekommen

Die Regionalversammlung Südhessen (RVS) hat in ihrer Sitzung am Freitag, dem 28. Februar, dem Antrag der Stadt Frankfurt am Main für eine Zielabweichung vom Regionalplan Südhessen/Regionalem Flächennutzungsplan 2010 zugestimmt. Eine wichtige Voraussetzung für die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt über eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme ist damit erfüllt.

Dem Beschluss der Regionalversammlung sind viele intensive Abstimmungen mit der Regionalplanung beim Regierungspräsidium Darmstadt und den betroffenen Umlandkommunen vorausgegangen, die in den von der Stadt Frankfurt vorgelegten Entwurf eingeflossen sind.

Bernd Röttger, Mitglied der Regionalversammlung, nennt folgende Gründe für die Zustimmung seiner Partei für den Stadtteil der Quartiere: „Drei Gründe sind maßgeblich für unsere Zustimmung zu der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme der Stadt Frankfurt am Main, die einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum und auch Arbeitsplätzen im Kern der Region leisten wird: Das Konzept des ´Stadtteils der Quartiere` sieht eine Konzentration auf Flächen östlich der BAB 5 vor, knüpft an die bestehende Siedlungsstruktur an und hält mit der vorgesehenen Gliederung klimatisch bedeutsame Kaltluftleitbahnen frei. Planungsdezernent Marcus Gwechenberger hat in einem intensiven Dialog mit den Nachbarkommunen, dem Regierungspräsidium und der Regionalversammlung den regionalen Konsens gesucht und gefunden. Deshalb sind wir auch optimistisch, dass es in den nächsten Planungsschritten gelingen wird, die für uns wichtigen Fragen – Ausgleich des regionalen Grünzugs, zeitnahe Realisierung des schienengebundenen ÖPNV-Anschlusses und vor allem auch die Minimierung der Auswirkungen auf das Klima – zu lösen.“

Roger Podstatny, ebenfalls Mitglied der Regionalversammlung, sieht für die Stadt Frankfurt nun die Chance, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen: „Wir sind sehr dankbar für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen und der Region. Sie eröffnet der Stadt Frankfurt nun eine neue Perspektive: Denn mit der Umsetzung des neuen Stadtteils wird Frankfurt seiner Verantwortung gerecht, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Damit verbessern wir die Situation für alle, die in Frankfurt Wohnraum suchen und verhindern soziale Verdrängung.“

Anders als in den ersten Konzepten sieht die nun vorliegende „Planungsvariante Ost“ vor, die bauliche Entwicklung westlich der Bundesautobahn (BAB) 5 zugunsten der Erweiterung des gemeinsamen und multifunktionalen Grünraums, der sogenannten „koproduktiven Landschaft“ zurückzunehmen. In ihrem am 28. Februar gefassten Beschluss hat die Regionalversammlung Hinweise für die Bauleitplanung formuliert, die bei der weiteren Planung zu berücksichtigen sind. Beispielsweise ist darauf zu achten, dass keine landwirtschaftlichen Betriebe wegen des Projekts gefährdet werden und für die in Anspruch genommene Flächen des regionalem Grünzugs im gleichen Naturraum Ersatz geschaffen wird.

„Durch die Verständigung auf die Planungsvariante Ost und die in den Beschluss eingeflossenen Vorgaben der Regionalversammlung Südhessen wird eine – auch hinsichtlich der ökologischen Wertigkeit – positive Entwicklung ermöglicht“, sagt die Frankfurter Vertreterin Julia Frank in der Regionalversammlung. „Der Verzicht auf eine bauliche Entwicklung westlich der BAB 5 und die Idee der koproduktiven Landschaft ermöglichen den Erhalt großer Teile des Naturraums und des regionalen Grünzugs. Dies bringt positive Effekte für das Klima und berücksichtigt die Interessen der Landwirtschaft stärker.“

Für „Frankfurt Nordwest“ wurden auch Alternativen geprüft. Im Gegensatz zu vergleichbaren anderen Standorten hat das nun ausgewählte Gebiet vor allem im Bereich der Mobilität große Vorteile. Die ebenfalls im Beschluss der Regionalversammlung formulierte Anforderung zur schnellstmöglichen Anbindung der neuen Siedlungsbereiche an den schienengebundenen ÖPNV ist in den Planungen der Stadt Frankfurt am Main bereits vorgesehen.

Neben der Verlängerung der U-Bahnlinie U7 in das Gebiet wird durch die bereits im Bau befindliche Regionaltangente West (RTW) eine zusätzliche Anbindung der Quartiere an das S-Bahn-Netz geschaffen. Dadurch entstehen optimale Voraussetzungen für einen zukunftsfähigen Stadtteil: die verbesserte Vernetzung mit der Frankfurter Innenstadt sowie mit den umliegenden Kreisen und Gemeinden bietet einen entscheidenden Standortvorteil für künftige Bewohnerinnen und Bewohner. Es wird ihnen möglich sein, große Arbeitgeber in der Region direkt aus dem Quartier heraus zu erreichen.

„Die heutige Zustimmung ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Stadtentwicklung in unserer Region. Durch die Konzentration auf den Bereich östlich der A5 schaffen wir, mit Zustimmung der Region, die dringend benötigten Entwicklungsflächen für Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur und fördern eine nachhaltige Stadtentwicklung, die Arbeiten und Wohnen miteinander verbindet“, erklärt Sebastian Papke in der Regionalversammlung.

„Der heutige Beschluss der Regionalversammlung Südhessen ist für uns ein sehr wichtiger Schritt, um gemeinsam mit der Region den Stadtteil der Quartiere im Frankfurter Nordwesten weiter zu planen“, so Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen. „Ohne die gemeinsamen Anstrengungen und die guten Gespräche mit der Regionalversammlung, den Fachbehörden, den Projektbeteiligten aber auch mit den Umlandkommunen wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen. Durch die Anpassungen der Planungen im Zuge der Gespräche konnte gemeinsam ein besseres Ergebnis erzielt werden.“

Wie geht es im Projekt weiter?

Mit der Entscheidung der Regionalversammlung können nun die nächsten Planungsschritte angegangen werden. Als Nächstes wird der Bericht zu den vorbereitenden Untersuchungen fertiggestellt. Als Entscheidungsgrundlage für die Stadtverordnetenversammlung ist der Bericht Teil des Magistratsvortrags über eine städtebauliche Entwicklungssatzung. Anschließend beschließen die Stadtverordnetenversammlung, ob sie das Projekt umsetzen möchten und Erlassen dafür eine Entwicklungssatzung.

Der Magistrat ist zuversichtlich, noch im Verlauf des Jahres 2025 eine Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung über die städtebauliche Entwicklungssatzung Frankfurt Nordwest herbeiführen zu können.

Sie bildet die Grundlage für weitere Planungsschritte wie beispielsweise Bebauungspläne und Baumaßnahmen rund um den Stadtteil der Quartiere mit 6800 Wohnungen für etwa 17.000 Menschen.

Weitere Informationen, eine Übersichtsgrafik zum Ablauf des Verfahrens sowie aktuelle Termine gibt es unter stadtplanungsamt-frankfurt.de/nordwest. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)

Baubeginn für den mittleren Abschnitt der RTW

Frankfurt am Main, Höchst, Bahnhof, RTW, Regionaltangene West
Die Aufnahme entstand 2018 anlässlich einer Werbeveranstaltung für die Regionaltangente West (RTW) im Bahnhof Frankfurt-Höchst und wurde dieser Tage verfremdet.

Mit dem Spatenstich am Mittwoch, dem 4. Dezember 2024, für den mittleren Abschnitt der Regionaltangente West (RTW) beginnen nun die Hauptbauarbeiten in diesem Bereich. Damit befindet sich die gesamte Kernstrecke der RTW von Bad Homburg im Norden bis Dreieich-Buchschlag im Süden, die für viele Fahrgäste – von der Pendlerin bis zum Flugreisenden – wichtig ist, im Bau.

Der rund 14 Kilometer lange Planfeststellungsabschnitt (PfA) Mitte beginnt einerseits in Bad Soden, andererseits im Anschluss an den PfA Nord vor dem Bahnhof Dunantsiedlung. Er führt über die teils auszubauende Bestandsstrecke durch den ebenfalls baulich anzupassenden Bahnhof Höchst, weiter entlang der Leunastraße und mündet auf Höhe der Stadt Kelsterbach in den PfA Süd 1. Im Abschnitt Mitte entstehen acht RTW-Haltepunkte, davon vier neue: der Bahnhof Dunantsiedlung sowie die Haltepunkte Höchst-Stadtpark, Industriepark Ost und Industriepark Süd. Insgesamt werden rund sieben Kilometer neue Strecke, zehn Brücken, ein Tunnelbauwerk und rund 2500 Meter Lärmschutzwände gebaut.

Aufgrund seiner Länge und der vielen Ingenieurbauwerke fällt hier der Großteil der Investitionen der Gesamtstrecke an, insgesamt rund 570 Millionen Euro.

Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt, um bei diesem besonderen Ereignis dabei zu sein. Der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori sagte anlässlich des Spatenstichs: „Mit dem heutigen Spatenstich für eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte in der Rhein-Main-Region setzen wir heute ein starkes Zeichen für die Zukunft des ÖPNV und den Wirtschaftsstandort Hessen. Gerade im Abschnitt Mitte, mit zwei der größten Arbeitgeber, Industriepark Höchst und den Frankfurter Flughafen, wird die RTW künftig eine schnellere und direktere Anbindung ermöglichen. Die Finanzierung von Planung und Bau von Großprojekten ist für alle an der Finanzierung Beteiligten eine große Herausforderung. Umso mehr freut es mich, dass die Kommunen mit der Finanzierung der Planung und Bund und Land hinsichtlich der Baufinanzierung dieses Vorhaben so zielgerichtet voranbringen. Und natürlich umfasst diese Unterstützung auch die Finanzierung des späteren Betriebs.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat sagte: „Heute feiern wir einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der RTW und für den ÖPNV im Rhein-Main-Gebiet. Die Kapazitäten des ÖPNV sind spätestens seit Einführung des Deutschland-Tickets ausgereizt. Die Nachfrage steigt, während das Angebot in den vergangenen Jahren stagniert. Als erste größere Neubaustrecke seit RMV-Verbundgründung schafft die RTW zukünftig neue Verbindungen. Sie ist damit ein zentraler Baustein im Ausbau des Mobilitätsangebots in der Region.“

„Als Pendlerstadt mit einer steigenden Anzahl von Einwohnerinnen und Einwohnern, Arbeitsplätzen und Pendlerinnen und Pendlern haben wir keine andere Möglichkeit, als den konsequenten Umstieg auf den ÖPNV in Frankfurt zu forcieren. Die RTW zeigt nun, dass das funktioniert – allen Unkenrufen zum Trotz. Umso mehr macht es Spaß zu sehen, wie nun aus einem abstrakten Konzept ein Schienennetz zwischen Flughafen und Sossenheim sichtbar wird. Damit senden wir eine klare Botschaft an die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler der Region: Sie können sich auf ein effizientes und komfortables Nahverkehrsangebot freuen. Auch die Entlastung des Frankfurter Hauptbahnhofs durch die RTW wird das Bahnfahren für viele Fahrgäste, nicht nur jene aus Rhein Main, angenehmer machen”, sagte Wolfgang Siefert, Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzender der RTW Planungsgesellschaft.

Horst Amann, Geschäftsführer der RTW Planungsgesellschaft: „Wir haben Wort gehalten: Wie geplant sind die drei Abschnitte der Kernstrecke jetzt im Bau. Das ist gut, so bleibt die Chance der Fertigstellung Ende 2028 und anschließende Inbetriebnahme gewahrt. Bis dahin sind besonders in diesem Abschnitt mit den zahlreichen großen Ingenieurbauwerken und der Unterquerung des Bahnhofs Höchst im Tunnel ernste Herausforderungen zu meistern. Besonders im Bahnhof Höchst, wo wir buchstäblich unter dem rollenden Rad bauen, bleibt es spannend; nicht zuletzt aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit der Bahn sind wir überzeugt, dass uns dies gelingt.“

Die insgesamt rund 52 Kilometer lange RTW verbindet künftig Bad Homburg, das Nordwestzentrum und das Gewerbegebiet Praunheim sowie Bad Soden über Eschborn, Höchst und den Flughafen Frankfurt mit Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag. Sie entlastet damit den Frankfurter Hauptbahnhof und den City-Tunnel und erspart Tausenden von Reisenden das Umsteigen. Nach der Fertigstellung werden zwei Linien auf der RTW-Strecke verkehren, die sich im Kerngebiet überlagern. Dabei werden insgesamt 28 Haltestellen angefahren. Zwölf davon sind bereits bestehende S-Bahnhöfe. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)

Klares Zeichen für Bau der Regionaltangente West

In ihrer Sitzung am Dienstag, dem 26. November, haben die Gesellschafter* der Regionaltangente West (RTW) die Signale für dieses Projekt weiter auf Grün gestellt. Die dafür notwendigen Anpassungen des Gesellschaftervertrages wurden einstimmig beschlossen.

Neben unter anderem der Erweiterung der Aufgaben der RTW Planungsgesellschaft mbH um Planung und Bau von Radwegen, haben die Gesellschafter der Anpassung des Budgets zugestimmt. Damit steht der Fortführung des für die Rhein/Main-Region so wichtigen Infrastrukturprojektes nichts mehr im Wege.

„Mit ihrer heutigen Entscheidung senden die Gesellschafter ein klares Signal für die Regionaltangente West und den Ausbau des ÖPNV in unserer Region. Wenn wir auch in Zukunft an einem Strang ziehen, können wir die geplante Inbetriebnahme der Kernstrecke der RTW 2028 schaffen. Gewinner werden am Ende die Fahrgäste sein, die künftig direkter, schneller und umweltfreundlicher ans Ziel kommen“, sagt Wolfgang Siefert, Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzender der RTW Planungsgesellschaft mbH.

Für Planung und Bau der RTW ergibt sich derzeit ein bis Bauende prognostizierter Finanzierungsbedarf – inklusive möglicher Risiken – von rund 1,827 Milliarden. Euro. Darin enthalten sind Planungs- und sogenannte Baunebenkosten, die zu erheblichen Teilen von den Gesellschaftern zu tragen sind. Diese kommunalen Anteile belaufen sich auf rund ein Drittel der Gesamtkosten und müssen nun anteilig in die entsprechenden Haushalte der Gesellschafter aufgenommen werden.

Die rund 52 Kilometer lange Regionaltangente West verbindet die Kommunen im Westen und Südwesten Frankfurts und schafft neue Direktverbindungen zum Frankfurter Flughafen. Sie entlastet damit den Frankfurter Hauptbahnhof und den City-Tunnel und erspart Tausenden von Reisenden das Umsteigen. Nach der Fertigstellung verkehren auf der RTW-Strecke zwei Linien, die sich im Kernbereich überlagern. Insgesamt werden 28 Haltestellen bedient, zwölf davon sind bereits bestehende S-Bahn-Stationen.

*Gesellschafter der RTW sind die Städte Frankfurt, Bad Homburg, Bad Soden, Schwalbach, Eschborn, Neu-Isenburg, die Gemeinde Sulzbach sowie das Land Hessen, der RMV und die Kreise Hochtaunus, Main-Taunus und Offenbach.

(Quelle: Frankfurt am Main)