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Leitfaden „Radverkehr an Baustellen“ oder „Aus der Praxis für die Praxis“

Jährlich mehr als 4.000 Baustellen auf Frankfurts Straßen beeinträchtigen insbesondere den Fuß- und Radverkehr. Das Straßenverkehrsamt hat deshalb einen „Leitfaden Radverkehr an Baustellen“ erarbeitet und nun veröffentlicht, um den Fuß- und Radverkehr sicherer und flüssiger durch die Straßenbaustellen zu führen.

„Für Radfahrende ist es wichtig, dass der Radweg an einer Baustelle nicht einfach endet, sondern der Radverkehr sicher um die Baustelle herumgeführt wird“, erklärt Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert.

Werden dem Rad- und Fußverkehr bei Neuplanungen in Relation zum Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen mittlerweile mehr Flächen zugestanden, kommen gerade diese Verkehre an Baustellen häufig noch zu kurz

Die Verkehrsflächen in Frankfurt sind in der Regel knapp bemessen. Müssen dann noch Straßenbaustellen organisiert werden, sind die Verantwortlichen bereits gefordert, den Arbeitsschutzanforderungen sowie den Anforderungen an die Absicherung der Baustellen gerecht zu werden und den Autoverkehr so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. „In der heutigen Zeit ist es aber zwingend erforderlich, die Bedürfnisse des steigenden Fuß- und Radverkehrs zu berücksichtigen“, stellt der Radverkehrsbeauftragte Stefan Lüdecke fest.

Vor diesem Hintergrund hat das Straßenverkehrsamt den neuen Leitfaden „Radverkehr an Baustellen“ erarbeitet, der den Antragstellerinnen und Antragstellern sowie Baufirmen als fundierte Hilfestellung bei der Erarbeitung der Verkehrszeichenpläne dienen soll, die für die Genehmigung einer Baustelle beim Straßenverkehrsamt einzureichen sind. Dabei sollen Sicherheit und Komfort für den Fuß- und Radverkehr in gleicher Weise berücksichtigt werden, wie das auch für den Autoverkehr gegeben ist. Letztendlich sollen diese Empfehlungen im Sinne der Mobilitätsswende das Radfahren und das Zufußgehen weiter fördern und die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen, erklärt Lüdecke.
 
Im Leitfaden werden die aktuellen rechtlichen und technischen Regelwerke erläutert und Grundsätze zum Umgang mit Radverkehrsführungen im Baustellenbereich formuliert, die Mindestmaße und Empfehlungen beinhalten. Darüber hinaus wird klargestellt, wann Umleitungen für den Radverkehr auszuschildern sind und wie diese ausgestaltet sein sollen. Da es mittlerweile auch ein flächendeckendes Wegweisungsnetz für den Frankfurter Radverkehr gibt, sind bei Umleitungen auch diese Wegweiser zu berücksichtigen und gegebenenfalls anzupassen.

Ein umfangreiches Bündel an Musterplänen gibt den Planerinnen und Planern Hilfestellung, wie der Radverkehr an verschiedenen Baustellensituationen zu führen und abzusichern ist.

„Radwege, die an Baustellen enden oder Verkehrszeichen wie ‚Radfahrer absteigen‘ sollen der Vergangenheit angehören. Ziel ist es, alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer von jung bis alt sicher und komfortabel durch die Frankfurter Straßenbaustellen zu führen“, sagt Siefert.

Für alle Interessierten kann der Leitfaden „Radverkehr an Baustellen“ im städtischen Radfahrportal online unter radfahren-ffm.de heruntergeladen werden.

Ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis

Der Leitfaden dient nicht nur dazu, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Straßenverkehrsamt für dieses Thema zu sensibilisieren, sondern auch die Bauherrinnen und Bauherren sowie Planerinnen und Planer. Während einer Schulung hat das Straßenverkehrsamt fast 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von mehr als 20 Planungsbüros und Verkehrsabsicherungsfirmen über die gegenwärtig in Frankfurt geltenden Standards aufgeklärt.

Auch dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Frankfurt am Main (ADFC), der dem Straßenverkehrsamt regelmäßig verbesserungswürdige Baustellensituationen mitteilt, wurde der Leitfaden vorgestellt. Dort stieß die Handlungsanweisung auf große Zustimmung und wird als klarer Fortschritt bewertet. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)