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Kulturprojekte im Zeichen von Antirassismus und Antidiskriminierung

Das städtische Kulturamt lobt erneut spartenübergreifend künstlerische Projekte aus, die im Zeichen von Antirassismus und Antidiskriminierung einschlägige Themen aufgreifen. Für Kulturveranstaltungen und -projekte verschiedener Formate stehen basierend auf einem Etat-Antrag der Römer-Koalition erneut insgesamt 70.000 Euro bereits ab September dieses Jahres zur Verfügung.

„In Zeiten des neu erstarkten Rassismus und rechten Terrors wird die Verteidigung unserer demokratischen Grundordnung zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Geschehnisse macht die Ausschreibung erneut aufmerksam auf das Attentat von Hanau vor gut fünf Jahren. Für die Täter gehören Menschen mit Migrationsgeschichte nicht hierher, nicht nach Hanau, nicht nach Frankfurt, nicht nach Hessen, nicht nach Deutschland. Es ist unsere Pflicht, deutlich zu zeigen, dass das nicht so ist und dass es auch nicht die Meinung der Mehrheit darstellt. Die Ausschreibungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie groß das Interesse an diesem Thema ist. Ich bin froh, dass wir auch in diesem Jahr dank der Initiative der Stadtregierung eine solche Förderung und damit weiterhin eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus und Diskriminierung ermöglichen können“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.

„Nach den rechten Bluttaten von Hanau und Halle, nach den rechten Morden der vergangenen Jahre, müssen endlich Schlussfolgerungen gezogen werden. Wir brauchen einen Zivilpakt der Gesellschaft gegen Rassismus und rechten Terror. Wir brauchen ein klares Signal aller Demokratinnen und Demokraten“ lautete die eindeutige Positionierung der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung unmittelbar nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau am 19. Februar 2020.

Spartenübergreifende Ausschreibung des Kulturamtes

Um die Erinnerung dauerhaft wach zu halten, sollen Projekte in der ganzen Stadt gefördert werden, Initiativen, Vereine, Künstlerinnen und Künstler sowie Institutionen können sich jetzt zum vierten Mal in Folge mit künstlerischen Projekten bewerben, die sich kritisch mit Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen. Die Förderung soll unter anderem dazu beitragen, gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten zu Kunst und Kultur für alle Menschen zu schaffen und die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen zu stärken. Die Projekte sollen im Frankfurter Kulturbetrieb spartenübergreifend die Diversitätsentwicklung fördern.

Als besonders förderungswürdig gelten partizipative künstlerische Projekte von und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie kulturelle Angebote in allen Frankfurter Stadtteilen, die zum Ziel haben, Menschen zu erreichen, die von klassischen Kulturformaten sonst nicht angesprochen werden. Dabei werden Einsendungen von Personen oder Gruppen mit eigenen Rassismuserfahrungen ausdrücklich begrüßt.

Die Frist für die Einreichung der Förderanträge endet am Sonntag, 15. Juni. Über die Modalitäten der Antragstellung informiert eine separate Ausschreibung des Frankfurter Kulturamtes unter kultur-frankfurt.de/portal/de/Kulturdezernat/Kulturfoerderung. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)

Projekte zu Ehren Albert Mangelsdorffs gesucht

Bis Montag, 30. Dezember, haben Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker mit einem Arbeitsschwerpunkt in Frankfurt noch die Möglichkeit, sich für das Stipendium in Höhe von 10.000 Euro zu bewerben. Ziel der Ausschreibung ist es, künstlerisch interessante Projekte in Frankfurt zu fördern, die hier ansässigen Musikerinnen und Musikern Unterstützung bieten und die das Publikum auf die besondere Qualität der Frankfurter Jazzszene aufmerksam machen.

Fokus auf Schaffen von Posaunist Mangelsdorff

In diesem Jahr liegt der Fokus auf der Neubetrachtung des künstlerischen Werks des Jazzposaunisten Albert Mangelsdorff (1928-2005). Anlässlich seines 20. Todestages am 25. Juli 2025 möchte die Stadt Frankfurt Mangelsdorffs Leben und Werk auf vielfältige Weise würdigen. Dazu gehört auch die Präsentation künstlerischer Neubewertungen seines Schaffens durch die Musikerinnen und Musiker der Frankfurter Jazzszene.

„Wir suchen ein geeignetes Projekt im Rahmen des Jazzstipendiums, um Mangelsdorffs Erbe zu ehren und die kreative Energie unserer Stadt zu feiern. Ich lade alle Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker ein, sich mit ihren Projekten zu bewerben und Teil dieser besonderen Hommage zu werden“, erklärt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.

Der deutsche Jazz-Posaunist Albert Mangelsdorff zählt zu den herausragenden Innovatoren der europäischen Jazzszene. Sein virtuoser Instrumentalstil hat ihm weltweit Anerkennung gebracht und macht ihn noch heute zu einem künstlerischen Vorbild für viele Posaunistinnen und Posaunisten.

Voraussetzungen für eine Bewerbung sind:

  • musikalische Ausbildung / entsprechende Qualifikation(en) im Bereich Jazz
  • Nachweis einer entsprechenden musikalischen Praxis
  • eine künstlerisch erkennbare und an den musikalischen Spielarten des Jazz orientierte Ausdrucksweise
  • eine Projektskizze, die das angestrebte Vorhaben beschreibt

Für das Stipendium können sich Einzelpersonen und Gruppen bewerben, eine Altersbegrenzung ist nicht vorgesehen. Auch bisherige Stipendiatinnen und Stipendiaten sind dazu aufgerufen, sich erneut zu bewerben. Eine unabhängige Jury entscheidet aus den eingereichten Beiträgen über die Vergabe des Stipendiums. Die Stadt Frankfurt strebt eine Erhöhung des Frauenanteils bei den geförderten Stipendiatinnen an und fordert deshalb Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt, Jury-Mitglieder und nahe Verwandte beider Gruppen sind von der Bewerbung ausgeschlossen.

Musikreferat und Institut für Stadtgeschichte unterstützen

Den Bewerbern stellt das Musikreferat im Kulturamt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtgeschichte Materialien aus dem Albert-Mangelsdorff-Archiv zur Verfügung (Noten, Tonaufnahmen, O-Töne). Der ausgewählte Stipendiat wird bei seinem Projekt zusätzlich unterstützt, indem er Einblicke in den verbliebenen Nachlass von Albert Mangelsdorff erhält.

Bewerbungsunterlagen können ab sofort auf der Website des Kulturamts Frankfurt am Main unter KulturPortal Frankfurt: Ehrungen, Preise & Stipendien abgerufen werden. Bewerbungsschluss ist der 30. Dezember 2024.

Für weitere Informationen und Fragen zum Bewerbungsverfahren steht Musikreferent Sascha Wild unter Telefon 069/212-38424 und per E-Mail an arbeitsstipendium.jazz@stadt-frankfurt.de zur Verfügung. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)