Am 23, September 2024 wurde beim nachbarschaftsverein Unterliederbach e.V. (nU) die Ausstellung „Gewaltige Liebe“ eröffnet. Bei „Gewltige Liebe“ handelt es sich um eine Veranstaltung, die zumThema häusliche Gewalt informiert, aufklärt und Hilfsangebote vorstellt.
Dazu wird die kleine Ausstellung von Informationsständen der unterschiedlichen Akteure, die als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Hilfesuchende und deren Nachbarn zur Verfügung stehen, begleitet. Die beratenden und helfenden Akteure sind nicht nur während der Ausstellungswoche da, sondern werden auch in Zukunft für Hilfe suchende ansprechbar sein.
„Gewaltige Liebe“ hat übrigens im vergangenen Jahr den Hessischen Präventionspreis 2023 erhalten.
Das Unterhaltungsprogramm
Vergnügen muss auch sein. Die Akteure hatten eine Tanznummer einstudiert die voller Dynamik war. Bei soviel Schwung braucht man keine Angst um das Gelingen der Aktion zu haben. Ein Kinder- und Jugendchor trat auch auf, dieser war für alte Häsinnen eingesprungen:
Selbst in den Standbildern lässt sich die Dynamik der Tänzerinnen erkennen. Besonders dynamisch „Vortänzerin“ Noura Taibi von der CaritasBegleitmusik? Die ist hier und so aktiviert man sie … Chorleiterin Sofia Reshad rechts im Bild
Ach ja, die Fassade im Hintergrund ist die der Lärmschutzwand Cheruskerweg.
Die Ausstellung
Eine Fassade, wie man viele kennt, darüber die Aufforderung, dahinter zu schauen!
Verggagenen Montag trat in der Veranstaltungsreihe „Gewaltige Liebe“ neben dem Vereinshaus des nachbarschaftsvereins Unterliederbach (nU)ein gemischter Chor auf, dessen Name auf keinem der Programmzezzel zufinden war. Die Mädchen und Jungen wußten zu gefallen.
An einem Dienstagnachmittag im Veranstaltungsraum des nachbarschaftsvereins Unterliederbach e.V. (nU.) warteten die üblichen Verdächtigen kurz vor 15 Uhr auf den Beginn einer Veranstaltung. Die üblichen Verdächtigen? Da war der Stadtteilhistoriker, da gab es einen Bassisten, der in Bands gespielt hat, die auch schon mal in Mundart gesungen haben, einige Damen der „Worzel“ waren anwesend und auch einfach neugierige Mitbürger und Mitbürgerinnen. Der Raum war gefüllt.
Eingeladen hatten der nachbarschaftsverein Unterliederbach – Eigenschreibweise – und das Quartiersmanagment der Caritas. Erzähltheater in Frankfurter Mundart wurde geboten. Frankfurter Mundart in Unterliederbach? Schon wieder eine Fremdsprache?
Vortragende waren Klaus Thanheiser, der auch Verfasser des Büchleins „Oppa Balsers Lebensgeschichte“ ist, und Klaus Hilger. Die Geschichte begann. Und die Geschichte war dieses Mal nicht die Geschichte der Herrschenden und Privilegierten, sondern Geschichte aus der Sicht einfacher Leute. Oppa Balser war der vom Kaiser begeisterte Junge, der dann später mit fast der gleichen kindlichen Begeisterungsfähigkeit in den ersten Weltkrieg zog, diese aber rasch verlor. Ein verlorenes Auge war auch ein Grund dafür.
Es folgte Chaos, dem Chaos die Weimarer Republik und letzterer die Weltwirtschaftskrise. Und dann? Braune Soße. Inzwischen wohnte man in der Ludwig-Landmann-Straße, die damals allerdings nicht Ludwig-Landmann-Straße hieß. Es folgte der nächste Weltkrieg.
Not. Not, auch als der Krieg schon vorbei war. Glüchlich diejenigen, die in Dollar anstelle von Mark bezahlt wurden oder auf eine im Schwarzhandel gebräuchliche Ersatzwährung Zugriff hatten.
Dann kam die Bundesrepublik. Man erfreute sich der deutsch-französischen Freunschaft, auch daran, dass sich der französische Präsident bei einer Rede ans deutsche Volk der deutschen Sprache bediente. Der US-amerikanische Präsident sprach auf dem Römerberg. Es ging auf die siebziger Jahre zu.
Bernardo Sprung (Quartiersmanagment der Caritas), KlausHilger, Klaus Thanheiser (Vortragende) und Oliver Göbel (nU., von links nach rechts)
Der Vortrag dauerte fast drei Stunden, unterbrochen von einer Pause, in der man den angebotenen Kaffee und Kuchen genießen oder das Gespräch mit den Vortragenden suchen konnte. Der Vortrag war kurzweilig, nachdenklich machend und humorvoll. Klaus Thanheiser merkte man die Theatererfahrung an. Zudem sind beide Vortragende ein Beispiel dafür, dass man auch nach dem Eintritt in die Rente noch sinnvolles tun kann. Mein Daumen zeigt nach oben.
Adendum
Auch beim Autor wurden Erinnerungen wach: An die mit Blaubasalt gepflasterte Kleyerstraße und an den für Großveranstaltungen geeigneten Römerberg. John F. Kennedy hat mich begeistert und auch Willy Brandt. Weniger begeistert hat mich, dass man das Gelände zwischen Dom und Römer später geschichtsvergessen im Faller-Stil bebaut hat.
Frankfurt am Main Unterliederbach
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