Diesem Thema widmet sich sich in der Wirtschaftswoche dieser Tage ein Artikel. „Die Selbstzerstörung des Weltkonzerns Hoechst“ heißt es dort. Dabei wird auch noch einmal die Rolle des Managers Jürgen Dormann, der nach WiWo alles gab, um mehr Wert für die Aktionäre zu schaffen, beleuchtet. Jürgen Salz ist der Autor.
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Angelesen: Hoechst – Untergang des deutschen Weltkonzerns
Ältere Besucher dieser Seite mögen sich vielleicht noch an die Hoechst AG erinnern, die im letzten Jahrhundert des vergangenen Jahrtausends nicht nur Arbeitgeber vieler Bürger aus den westlichen Stadtteilen von Frankfurt am Main war, sondern auch denen, die nicht dort arbeiteten durch ihr soziales und kulturelles Engagement in benachbarten Stadtteilen auffiel. Hier sei nur die damalige Jahrhunderthalle Hoechst genannt, die durch ein herausragendes Kulturprogramm zu angenehmen Preisen nicht nur Menschen im Rhein-Main Gebiet ein Begriff war.
Über den Untergang des deutschen Weltkonzerns hat der Journallist Christoph Wehnelt ein Buch verfasst. Dazu hat er in gebührendem zeitlichen Abstand Gespräche mit über zwanzig Topmanagern geführt und Einblicke in Geheimdossiers erlangt. Er enthüllt das, was viele schon vorher geahnt hatten: Unter Jürgen Dormann wurden riesige Werte und eine Unternehmenskultur vernichtet. Die Politik gab bei der Abwanderung des Umsatzmilliardärs über den Rhein ein denkbar schlechtes Bild ab und weite Teile von Vorstand und Aufsichtsrat folgten blind einem falsch verstandenen Bild von Modernität, welches in der Außenansicht im Verzicht von Turm und Brücke im Logo und letztendlich im Untergang des Unternehmens Hoechst AG gipfelte.
Wehnelt, Christoph: Hoechst – Untergang des deutschen Weltkonzerns, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2010 (3. Auflage)