Der alte Eppsteiner Tunnel stammt noch aus der Frühzeit der hessischen Eisenbahnen. Zwischen 1875 und 1877 wurde er von der Hessischen Ludwigsbahn erbaut. Dabei wurde der Tunnel sogleich zweigleisig konzipiert, obwohl die Strecke bis ins Jahr 1914 nur eingleisig ausgebaut war. Die Gleise der Main-Lahn-Bahn verschwinden kurz hinter dem Bahnhof Eppstein für zweihundert Meter unter einem Felssporn.
Da der Tunnel trotz einer Sanierung im Jahr 1993 nicht mehr dauerhaft stabil erschien, wurde 2002 ein südlich des alten Tunnels verlaufender Neubau beschlossen, der damit tiefer im Berg liegt und 139 Meter länger als der alte Tunnel ist. Der neue Tunnel wird in den nächsten Wochen in Betrieb gehen. Mit dem Abraum dieses Tunnels wird der alte Tunnel verfüllt werden, wobei das denkmalgeschützte östliche Tunnelportal erhalten bleiben wird.
Am 03. März hat nun die Historische Eisenbahn Frankfurt e.V. zusammen mit dem DER-Reisebüro eine Sonderfahrt mit einem von der schweren Dampfgüterzuglokomotive 52 4867 gezogenen und aus historischen Wagen bestehenden Zug veranstaltet, der von Frankfurt (M) Süd zum Limburger Bahnhof führte und damit zum letzten Mal den historischen Tunnel unter Dampf durchfuhr. Der Zug war schon sehr früh ausgebucht. Am Eppsteiner Bahnhof, der vor ein paar Jahren von der Stadt Eppstein erworben und zu einem schmucken Zentrum mit Bürgerbüro, RMV-Mobilitätszentrale und Gastronomiebetrieb ausgebaut worden war, fanden sich hunderte von Schaulustigen ein, darunter natürlich auch Ritter Ulrich, dem allerdings wegen seiner schweren Bewaffnung die Mitfahrt durch den Tunnel verwehrt blieb.