Schlagwort-Archive: Bahnhofsviertel

Musealer Blick auf Frankfurt am Main

Frankfurt am Main, Bahnhofsviertel, Schugeschäft

Im September 2013 fuhren mal wieder Straßenbahnzüge des Verkehrsmuseums Frankfurt am Main durch die Stadt. Museal klingt alt, aber die ältesten Züge, die bei Veranstaltungen dieser Art unterwegs sind, haben bereits per Knopfdruck zu öffnende Türen. Durch die Scheiben eines Museumszuges wurde dieser Schuhladen erhascht, den es im Jahr 2013 noch gab.

Den Schuhladen gab es auch schon in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Autor kann sich daran erinnern, hier Kinderschuhe anprobiert zu haben. Maximal drei Paar Schuhe waren es in diesen Zeiten, ein paar feste Halbschuhe, ein Paar Sandalen und gegebenenfalls ein Paar Winterstiefel.

Die Straßenbahn fuhr von hier aus weiter in Richtung Willy-Brandt-Platz. Hier passierte sie das Euro-Symbol, für dessen Erhalt zuletzt beinahe das Geld gefehlt hätte. Gelder für gewichtige Veränderungen auf der dem Symbol gegenüberliegenden Seite sind jetzt frei gegeben worden, es werden eine neue Oper und ein neues Schauspielhaus entstehen.

Euro-Symbol, Frankfurt am Main, gegenüber Schauspielhaus/Oper

Frankfurt verfügt Waffenverbotszone im Bahnhofsviertel

Frankfurt am Main, Bahnhofsviertel, Waffenverbotszone
Für das Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main verfügte Waffenverbotszone (rot umrandet). © Stadt Frankfurt am Main

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller und Prof. Lutz Eiding, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, haben Oberbürgermeister Mike Josef und Ordnungsdezernentin Annette Rinn eine Waffenverbotszone für das Frankfurter Bahnhofsviertel auf der Grundlage des Waffengesetzes verfügt. Sie gilt ab Mittwoch, 1. November, jeweils von 20 Uhr bis 5 Uhr (Bereich: Siehe Grafik).

Oberbürgermeister Josef sagt: „Wir alle sind uns einig, so wie es ist, kann es im Bahnhofsviertel nicht bleiben. Deshalb habe ich zusammen mit Ordnungsdezernentin Annette Rinn verfügt, dass es dort eine Waffenverbotszone geben wird.“ Damit seien dann auch Messer mit einer Klingenlänge von vier bis zwölf Zentimetern verboten und können eingezogen werden.

Josef macht deutlich, dass die Verfügung nur ein Schritt von vielen sein kann: „Der Frankfurter Weg war immer beides: Drogenhilfe und Repression. Deshalb werden eine Reihe weiterer Maßnahmen auch zur Sauberkeit, zur Sicherheit und zur Drogenhilfe folgen. Als Oberbürgermeister habe ich die Pflicht dafür zu sorgen, dass es Hilfestellungen für drogenkranke Menschen gibt, aber auch dafür, dass sich die Menschen in Frankfurt mit einem sicheren Gefühl durch das Viertel bewegen können. Wenn die Waffenverbotszone nur ein Leben schützt, dann ist sie richtig.“

Ordnungsdezernentin Annette Rinn fügt hinzu: „Die Kriminalität im Bahnhofsviertel hat stark zugenommen. Eine Waffenverbotszone ist deshalb dringend notwendig und eine wichtige Maßnahme, die ich uneingeschränkt unterstütze.“

Die Zahl der Körperverletzungen hat sich laut Kriminalstatistik zwischen 2019 und 2022 verdreifacht. Deshalb hat die Polizei schon in der Vergangenheit eine Waffenverbotszone gefordert. Polizeipräsident Müller macht deutlich: „Der Grad der Bewaffnung im Bahnhofsgebiet ist viel zu hoch. Ziel der Waffenverbotszone ist es, diesen zu minimieren und der Eskalation von Streitigkeiten durch die frühzeitige Wegnahme von Waffen und Messern vorzubeugen. Was ich am frühen Abend abgenommen bekomme, kann ich nachts im alkoholisierten Zustand nicht mehr einsetzen. Das ist unmittelbarer Opferschutz. Die Waffenverbotszone ist kein Allheilmittel, aber eine wichtige Maßnahme in der Sicherheitsarchitektur der Stadt und gegen die Unkultur des Messertragens. Jedes eingezogene Messer verbessert die Sicherheit.“

Rechtlich ist die Verfügung auf Grundlage des Waffengesetzes möglich, dies bestätigt ein Gutachten. Prof. Eiding erklärt: „Rechtsgrundlage für den Erlass der Rechtsverordnung ist Paragraph 42 Absatz 5 und 6 des Waffengesetzes, der die Erstreckung der Verbote auf Messer zulässt.“ Er führt weiter aus: „Zuständig für den Erlass einer Waffenverbotszone ist der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main.“ (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)

Intercontinental 2015

Frankfurt am Main, Bahnhofsviertel, Mainfront
Das Intercontinental duckt sich …

2015 duckte sich das Intercontinental im Bahnhofsviertel am Mainufer zwischen und vor anderen Hochhäusern in Frankfurt am Main. Auf diesem Bild wird es von den Gebäuden der Union Investment und der Commerzbank eingerahmt, vorne links steht das Hochhaus der IG Metall.

Als das Intercontinental 1963 fertig gestellt worden war, zog der Chronist gerade aus dem Gutleutviertel weg. Von dort aus hatte er bis dahin über mehrere Monate hinweg mit einem Blick aus dem Küchenfenster den Baufortschritt überwachen können.

Das Intercontinental war 1963 eines der höchsten Gebäude Frankfurts

Septemberrückblick: Bild mit Zeppelin

Zeppelin NT über Frankfurt am Main 2020

Ein Zeppelin NT über Frankfurt am Main. Am rechten Bildrand ist der Silver Tower angeschnitten. Die Aufnahme entstand von der Friedensbrücke aus. Es war der letzte Tag im September 2020, an dem Rundflüge mit dem halbstarren Luftschiff über Frankfurt angeboten wurden. 2021 soll sich das Luftgefährt wieder über der Stadt am Main zeigen.

Frankfurter Stadtansichten (48)

Frankfurt am Main, Mainufer mit Zeppelin NT bei einem Rundflug über der City

Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Mainufers in Frankfurt am Main auf der Höhe des Bahnhofsviertels. Ein Zeppelin NT auf einem Rundflug über der Stadt macht eine ungefähre Zeitbestimmung möglich, wann dieses Foto entstanden ist.

Ältere Leute, die noch sehr alte Folgen der ZDF-Serie „Ein Fall für zwei“ in Erinnerung haben, werden hier zwei Gebäude finden, in denen fiktive Büros der ersten Rechtsanwälte der Serie untergebracht waren. Der Detektiv lebte damals noch nicht auf einem Hausboot.

Elisabeth Lücke – Spurensuche

Elisabeth Lücke ist nicht Bettina W., über ihr neustes Buch schreibt kaum jemand. Elisabeth Lücke ist nicht blond und taugt wenig als bedauernswertes Opfer böser Männerfantasien, aber Elisabeth Lücke schreibt selbst.

Gerade ist ein neuer Band erschienen. Frankfurt am Main – Neue Rundgänge durch die Geschichte heißt er und wird vom Sutton Verlag verlegt. Und das Beste, das Buch begleitet auch in weiten Teilen den Wertegang unseres Admins, der ja bekanntlich zwischenzeitlich einen richtigen Namen hat.

Unser Admin ist im Gutleutviertel aufgewachsen. Dies beschreibt Elisabeth Lücke in ihrem dritten Rundgang. Das Buch ist in Rundgänge aufgeteilt. Frau Lücke ist Stadtführerin, und da liegt dies nahe.

Unser Admin ging im Bahnhofsviertel zur Schule. Er beteuert immer, dass es damals noch keine Bars gegenüber dem Schultor gab. An der Ecke Moselstraße / Taunusstraße soll es einst einen Zigarrenladen gegeben haben, welcher dem Vater eines Mitschülers gehört hatte. Heute befindet sich dort natürlich eine Bar. Das Bahnhofsviertel ist der vierte Rundgang.

In dem Viertel, welches im zweiten Rundgang beschrieben wird, hat unser Admin seine Studentenzeit verbracht. Er wohnte in einem Haus in der Schumannstraße, welches zu dieser Zeit Ignatz Bubis gehörte. Er war (und ist) ein begeisterter Betrachter der Villen in diesem Stadtteil Frankfurts.

Den ersten Rundgang hat unser Admin wohntechnisch knapp verpasst. Er wohnt nicht in Höchst. Allerdings grenzt der Frankfurter Stadtteil Unterliederbach direkt an Höchst und wurde einst, nämlich 1917, nach Höchst eingemeindet.

Nur zum fünften Rundgang, dem durchs Nordend, gibt es fast keine Berührungspunkte, obwohl manch einer unseren Admin in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gelegentlich im Café Größenwahn gesehen haben will.

Ach ja, das Buch an dem ich gerade vorbei geschrieben habe liest sich recht interessant und weiß auch mit der einen oder anderen Geschichte über frühere Bewohner der fünf beschriebenen Stadtteile zu gefallen.

Marcel Reich-Ranicki würde sicher auf die eine oder andere grammatikalische Ungenauigkeit hinweisen und unser Admin auf die eine oder andere Lücke im Beschriebenen, aber Frau Lücke lebt auch noch nicht so lange im Raum Frankfurt wie die beiden genannten Herren.

Elisabeth Lücke liest am 14. September 2012 ab 17 Uhr in der Buchhandlung Bärsch, Hostatostraße / Ecke Albanusstraße 29 in Frankfurt am Main Höchst. Im Anschluss bietet die Autorin einen kleinen Rundgang durch die Höchster Altstadt an.

Lücke, Elisabeth: Frankfurt am Main – Neue Rundgänge durch die Geschichte, Sutton Verlag, Erfurt 2012