Archiv der Kategorie: Musik

Gypie Mayo gestorben

Gestern, am 23. Oktober 2013, ist der Gitarrist und Songschreiber Gypie Mayo gestorben. Gypie Mayo (eigentlich John Cawthra) war von 1977 bis 1981 Gitarrist von Dr. Feelgood und hat dort unter anderem den Hit „Milk and Alcohol” mit komponiert. Er spielte auch Gitarre in einer späten Inkarnation der Yardbirds, auf deren Album „Birdland” aus dem Jahr 2003 er zu hören ist. Gypie Mayo wurde nur 62 Jahre alt.

Freitag der 13.: Ab in den Keller …

Die Bühne des Musikkeller-Frankfurt vor dem Auftritt der Cover-Band The Beatles ConnectionAm 13. September spielten The Beatles Connection aus Braunchweig im Musikkeller in Frankfurt am Main Unterliederbach. Es war ein tolles Konzert, und die Band musste mehrere Zugaben spielen. Vor allem Alex und Benni – äh, John und Paul – wussten zu gefallen,während George doch recht häufig schwächelte. Die Band spielte Stücke aus der gesamten Karriere der Beatles, wobei die Arrangements teilweise so geschickt aufgebaut waren, dass gar nicht auffiel, dass da gelegentlich ein Tasteninstrument fehlte. Ganz toll Yesterday, das Benni zur Gitarrenbegleitung von Alex sang, – das war Gänsehaut pur.

Am kommenden Freitag spielen The Varied Project im Musikkeller, einen Tag später die Johnny Cash Experience. Am 28. September 2013 ist dann Soulfever aus dem Rodgau zu Gast. Nähere Informationen gibt es hier.

Claudia Rudek: Das Debüt-Album

Ja, ja, ich weiß, es dauert manchmal lange, bis sich etwas bis in die kleine, unbedeutende Straße im Westen von Frankfurt am Main verbreitet hat, aber dennoch schrecke ich nicht davor zurück, auch zweieinhalb Jahre zu spät auf unserer kleinen, unbedeutenden Internetseite auf ein Debütalbum hinzuweisen, welches es verdient gehabt hätte, viel früher erwähnt zu werden.

Claudia Rudek singt und begleitet sich auf der akustischen Gitarre. Ihre selbst geschriebenen Songs kommen ruhig daher. Eines der Stücke auf der vorliegenden CD hat ihre Schwester Regina Schmitz beigetragen, ein weiteres haben die Schwestern gemeinsam geschrieben. Regina Schmitz spielt außerdem den Bass und Klavier und unterstützt ihre Schwester gelegentlich beim Gesang – „Carry on” ist ein schönes Beispiel. Jan Sydow (The Amber Light) spielt die elektrische Gitarre, Thomas Kahl Schlagzeug und Percussion. Außerdem sind noch Oliver Rüger, der zusammen mit Rafael Früh auch für die Produktion verantwortlich zeichnet, an diversen Saiteninstrumenten – sehr schön das Banjo auf „Waiting for you” – und Moje auf dem Akkordeon zu hören.

Die Musik kommt unaufgeregt daher, ich höre dem Gesang von Claudia und ihrem Gitarrenspiel gerne zu. Die kleinen Geschichten lassen sich bei einem Glas Wein oder mit dem Partner im Arm genießen. Meine Anspieltipps: „Cage”, „Why can’t I find”, „The seaside”,  „Skeleton Brain” und „Before” – oder man lässt die CD ganz einfach durchlaufen.

Die CD gibt es in gut sortierten CD-Läden, so auch in dem Laden, zu dessen friedlicher Übernahme Claudia Rudek im Juli aufgespielt hatte. Dort fand ich die CD in einem kleinen Bereich, der lokalen Künstlern vorbehalten ist, – wühlen lohnt sich.

Live ist Claudia Rudnek in der Region am 11. Oktober 2013 ab 20 Uhr in Büttelborn mit Gästen im Café Extra zu hören und zu sehen.

Das Bergfest: Die Rodgau Monotones sind 35

35 Jahre lang gibt es sie schon, die Rodgau Monotones und alle Gründungsmitglieder sind noch dabei. Gesten wurde im Hanauer Amphitheater gebührend mit Gästen und Fans gefeiert.

Den Anfang machte das MEK (Mobiles Einsatzkommando), welches Kerstin Pfau und Peter “Osti” Osterwold bei einigen Songs begleitete. Kerstin im Dirndl und Osti in Krachledernen sahen allerdings etwas ungewohnt aus. Das MEK, ein Saxophonorchester verstärkt mit Posaunen und viel Percussion, machte reichlich Spaß. Die Arrangements von Gernot Dechert sind fetzig und verleihen den Stücken eine eigene Note.

Die Rodgau Monotones in Krachledernen! Ist das die Abkehr vom Hessen-Rock? Nein! Bei den Rodgau Monotones hat sich nichts verändert. Und das hessische dominiert nach wie vor nur in den Refrains. „Spielt doch endlich!”, hätte man allerdings bei manch langatmiger, witzig gemeinter Ansage rufen mögen.

Gerd Knebel und Olaf Mill, zwei Rabenväter, spielten gerade so lange, dass sich die Rodgaus ihrer Verkleidung entledigen konnten. Die Ansagen wurden kürzer die Stimmung im Publikum immer besser. Lothar Pohl, einst Sänger bei den Crackers, trat auf. Mit der Klassenfahrt zum Titisee und Kamikaze brachte er das Hanauer Amphitheater zum Kochen.

Henni Nachtsheim, kurz nach der Gründung als Sänger und Saxophonist bei den Rodgau Monotones eingestiegen und später mit Badesalz erfolgreich, hatte die Geigerin seiner aktuellen Band, Almut Ritter (ex Paddy goes to Holyhead), mitgebracht und spielte zunächst zwei eigene Stücke, um nahtlos mit einer Reihe von Rodgau Monotones-Klassikern fortzufahren. Als er die Bühne verließ, wurden Zugabe-Rufe wie vorher schon bei Lothar Pohl ignoriert, denn mit Klaus Lage kam schon der nächste Gast auf die Bühne. Der war nun wirklich eine Überraschung. Mit „Is nur Kino” leitete Kerstin Pfau das Finale ein. Kein typisches Rodgau Monotones-Stück, aber wunderschön.

Das Konzert wurde aufgezeichnet und wird auf DVD und Tonträger erscheinen. Außerdem wurde bekannt, dass die Rodgau Monotones an einer neuen Studio-CD arbeiten, – „Ein Leben für Lärm”, die aktuelle CD, ist mittlerweile fünf Jahre alt.

Zum Abschluss: Die Rodgau Monotones spielten mit viel Druck. Das Konzert hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich sicher nicht wieder drei Jahre vergehen lassen werde, bevor ich wieder einen Live-Auftritt der Band besuchen werde. Außerdem werde ich nach den nächsten Konzerten von Henni Nachtsheim mit Band Ausschau halten.

J.J. Cale gestorben

Bereits am vergangenen Freitag ist der amerikanische Sänger, Gitarrist, Texter und Komponist J.J. Cale – eigentlich John Weldon Cale – an den  Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Der Musiker wäre im Dezember 75 Jahre alt geworden.

Seine Karriere begann, nachdem Eric Clapton mit J.J. Cales Komposition „After Midnight” im Jahr1970 einen Hit landen konnte. 1972 erschien Cales erstes Album „Naturally”, dreizehn weitere sollten folgen. Für das gemeinsam mit Eric Clapton aufgenommene Album „The Road to Escondido” erhielt er im Jahr 2008 einen Grammy.

Seine Stücke wurden häufig als Cover-Versionen anderer Künstler bekannt, so „Cocaine” in der Version von Eric Clapton und „Call Me The Breeze” in der von Lynyrd Skynyrd.

Höchster Schlossfest 2013 – das Programm steht

Das Höchster Schlossfest findet in der Zeit vom 29. Juni bis zum 15. Juli 2013 statt (wir berichteten). Schlossfest-Partner ist in diesem Jahr der Industriepark Höchst, der unter dem Motto „Industriepark Höchst, 150 Jahre Menschen, Standort, Werte” eine Reihe der Veranstaltungen unterstützt und gleichzeitig daran erinnert, dass Höchst – und andere westliche Stadtteile von Frankfurt am Main – seit einhundertfünfzig Jahren mit und von der chemischen Industrie in der direkten Nachbarschaft lebt.

Am 29. Juni findet ab 18:00 Uhr die Eröffnungsparty im Garten des Bolongaropalasts statt. Musikalisch startet der Tag mit dem Höchster Blasorchester / Musikverein Unterliederbach e.V. (17:30 Uhr). Ab 19:00 Uhr spielt dann die Mathew Albert Band und um 21:30 übernehmen die Time Bandits die Bühne.

Am Samstag, dem 6. Juli, und Sonntag, dem 7. Juli, feiern die Höchster Vereine das Altstadtfest. Auch dieses ist mit musikalischen Highlights gespickt, über die hier noch gesondert berichtet werden wird. Nur soviel: Sowohl die Liebhaber der klassischen Orgelmusik, des Jazz und des Blues und Rock-Musik-Fans werden auf ihre Kosten kommen.

Gleiches gilt auch für das Musikprogramm an dem am 12. Juli 2013 beginnenden Abschlusswochenende. Ab Freitag Abend werden diverse Bands für Stimmung im Brüningpark sorgen. Dazu gibt es einen modernen Vergnügungspark am Mainufer und den französischen Gourmet-Markt der Gruppe Bleu-Blanc-Rouge auf dem Schlossplatz.

Das Programm zum Höchster Schlossfest 2013
Impressionen vom Abschlusswochenende 2012

Unterliederbach: Jazz auf dem Marktplatz

Am 11. August 2013 heißt es im Frankfurter Stadtteil Unterliederbach wieder einmal „Jazz auf dem Marktplatz”. In diesem Jahr werden die Louisiana Party Gators ihre Zuhörer musikalisch nach New Orleans entführen. Die Band um Bernd Hasel hat Klassiker von Buddy Bolden, Louis Prima, Louis Armstrong, Sidney Bechet, Fats Domino oder Dr. John im Programm, spielt aber auch aktuelle Stücke von Kermit Ruffins, Big Al Carson oder Trombone Shorty. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei, es wird aber um eine kleine Spende für den Erhalt der Unterliederbacher Dorfkirche gebeten.

Dagmar Lay D. im Musikkeller Frankfurt-Unterliederbach

Musikkeller Frankfurt-Unterliederbach
Musikkeller in der Sport- und Kulturhalle Unterliederbach

Es war irgendwann im vergangenen Jahrtausend, die Gaststätte zum Vater Jahn war damals noch eine Gaststätte und nicht nur eine von Frau Heinze fotografierte Fassade, da war die Dagmar schon einmal in Unterliederbach. Sie spielte damals vor kleinem Publikum und nannte sich noch Country Lady Dagmar. In ihrer Begleitung war ein ehemaliges Mitglied der Crickets Five. Ich hatte die Crickets Five in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts häufig auf Schulfesten und Veranstaltungen der Tanzschule Wernecke gehört und gesehen.

Nun ist Dagmar viele Auftritte auf kleinen Bühnen und großen Festivals später wieder in Unterliederbach. Am 20. April 2013 tritt sie ab 20 Uhr im Musikkeller Frankfurt-Unterliederbach auf. Im Gepäck hat sie ihre Gitarre und Stücke aus den Bereichen Country und Schlager.

Der Musikkeller Frankfurt-Unterliederbach befindet sich in der im Frankfurter Stadtteil Unterliederbach gelegenen Sport- und Kulturhalle, Hans-Böckler-Straße 4. Diese ist mit der Buslinie 253 direkt zu erreichen, zu den Haltestellen der Buslinie 59 oder der Nachtbuslinie n1 sind es nur wenige Minuten zu Fuß.

Hotel Bossa Nova: Na Meia Luz

Wolfgang Stamm, Liza da Costa, Alex Sonntag und Tilmann Höhn
Wolfgang Stamm, Liza da Costa, Alex Sonntag und Tilmann Höhn im Neuen Theater Höchst

Wolfgang Stamm ist so einer. Will er nicht auffallen, versteckt er sich hinter einem großen Schlagzeug. Ansonsten wählt er einen kleineren Aufbau. Alex Sonntag streicht gelegentlich seinen Kontrabass, die (Klang-) Farbe kommt dann nicht aus dem Baumarkt. Tilmann Höhn erzählt Geschichten, zum Beispiel die vom erfolglosen Jazz-Trio. Oder auch ganz melodiöse auf seiner Gitarre. Und Liza da Costa singt mit wunderschöner Stimme.

Liza da Costa, Sängerin von Hotel Bossa Nova
Liza da Costa, Sängerin von Hotel Bossa Nova

Kürzlich waren Hotel Bossa Nova im Neuen Theater Höchst. Es war ein schöner Abend. Sie sangen (Liza und im Hintergrund manchmal auch Alex) und spielten meist eigene Stücke, deren Texte ich nicht verstand, aber deren Inhalt fühlbar war. Es waren meist Eigenkompositionen. Liza erzählte, über den Inhalt der Stücke und wie man zu den Themen gekommen war. Zeit ist ein wichtiger Bestandteil. Zeit ist direkt oder indirekt der Inhalt vieler Stücke, Zeit, die sich manch eine/einer heute nicht mehr nimmt.

Liza da Costa und Tilmann Höhn
Liza da Costa und Tilmann Höhn

Zeit sollte man sich für das neue Album von Hotel Bossa Nova nehmen. „Na Meia Luz” ist das nunmehr vierte Album der Band aus dem hessischen Wiesbaden und das zweite, welches auf dem Jazz-Label Enja erscheint. Alle Stücke sind von Hotel Bossa Nova selbst geschrieben und arrangiert. Sie wurden im vergangenen Juni an nur drei Tagen in einem Frankfurter Studio aufgenommen.

Der Bossa Nova dominiert, andere Strukturen und Rhythmen fließen ein. Die Stimme von Liza da Costa klingt angenehm, nicht so weich, wie die von brasilianischen Sängerinnen des Bossa Nova, aber auch nicht so hart, wie man sie von portugiesischen Sängerinnen her kennt. Die Rhythmusgruppe spielt bestimmt, Soli von Bass und Gitarre ergänzen die Musik zu einem stimmigen Ganzen, das Körper und Kopf bewegt. Als Vergleich fällt mir derzeit nur noch Celine Rudolph ein …

August Scheufler “On The Road”

August Scheufler
August Scheufler (Foto: Jürgen Lange)

August Scheufler ist mal wieder “On The Road”. Weit hat er es am 21. Februar 2013 allerdings nicht: Es geht von der kleinen unbedeutenden Straße im Westen Frankfurts nach Sachsenhausen ins Summa Summarum. In der Klappergasse 3 wird er, sich selbst auf dem Klavier begleitend, Stücke von seiner aktuellen CD „Schoyfler” singen. Anderes Material wird sicher auch noch hinzukommen, denn manches, was er im vergangenen Januar im Neuen Theater Höchst mit der Frankfurt City Blues Band dargeboten hat, eignet sich auch für die kleine Besetzung.