Archiv der Kategorie: Fotografie

Kleiner Rundgang im Herbst 2024

Ein kleiner Rundgang im September, der noch kleiner wurde, weil die Umstände es so wollten. Einmal zweifelte die Klapperschlange, ob das Suppenfest überhaupt erreicht werden könne, und dann bildeten sich in Richtung Höchst Wolken. Kaum auf Höhe des KGV-Unterliedebach angelangt, fallen erste Regentropfen, die Klapperschlange sieht das als Zeichen.

Vor dem alten Bettenbau des Höchster Krankenhauses links abgebogen. Wenige Schritte nur und es hörte auf zu regnen. Rechts vom Betrachter nagte ein Bagger an Anbauten des Krankenhauses, Geradeaus ging der Blick auf den neuen Bau des Varisano-Klinikums, links daneben auf das Mitscherlich Haus. Die Raucherboxen waren leider nicht belegt, keine Raucherin und kein Raucher, die sich der Neugier anderer preisgeben wollten.

Vor dem Mitscherlich Haus ging es nach links in einen Weg, der zwischen Höchst und Unterliederbach verläuft. Rechts befindet sich dort dann das Mitscherlich Haus und anschließend das Gelände eines Kindergartens, links eine Kleingartenanlage und anschließend Grün, welches zur Sieringstraße gehört. In der Sieringstraße noch kurz nach dem offenen Bücherschrank geschaut, dann war der Rundgang zu Ende.

Mond – weder voll noch blau

Mond, weder voll noch trunken, Unterliederbach

Nüchtern mit blauem Hintergrund, so könnte man den Mond auf dieser Aufnahme beschreiben. Dass der Vollmond langweiliger aussieht als ab- oder zunehmender Mond, dürfte schon aufgefallen sein. Interessant ist aber zu studieren, welchen Einfluss die Positionen von Betrachter und Beleuchtungskörper auf das fertige Bild haben. Man zähle einfach die klar sichtbaren Krater.

Film-Porträts von Gisèle Freund und Ilse Bing

Den Spitznamen „Königin der Leica“ erhielt Ilse Bing von Gisèle Freund. Die beiden Fotografinnen, die heute zu den bekanntesten der Weimarer Republik zählen, waren gut befreundet. Sie teilten nicht nur ihren Beruf, sondern auch Teile ihrer Biografie: Beide stammten aus jüdischen Familien und flohen während der NS-Zeit ins Exil.

Einen Einblick in die Geschichten beider Frauen geben zwei Dokumentarfilme. Die französische Regisseurin Teri Wehn-Damisch zeichnete 2019 Gisèle Freunds Weg von Berlin über Frankfurt in das Pariser Exil nach, sowie ihre Reisen von Buenos Aires nach Mexiko City und Newcastle upon Tyne. In der Dokumentation lässt sie Freunds Nachlass sprechen: zuvor unveröffentlichte Fotografien, Kontaktabzüge, Filmausschnitte, Reportagen und Schriften.

In der ZDF-Produktion „Die drei Leben der Ilse Bing“ von 1986 spricht die Fotografin selbst über ihr Leben. Sie zeigt Filmemacherin Crissy Hemming die Orte ihrer Kindheit und erzählt von ihrem eigenwilligen Weg zur Fotografie. Stets begleitet von der Fotografin führt die Dokumentation durch Bings berufliche Etablierung in Paris und ihre wechselhaften Jahre im New Yorker Exil.

Eine Filmvorführung im Historischen Museum am Freitag, 9. August, zeigt beide Filme mit einer Einführung von Friedrich Tietjen, der im Jüdischen Museum Frankfurt unter anderem zuständig für die Fotosammlung ist.

Gezeigt werden die Filme „Gisèle Freund – Ein Leben für die Fotografie“ sowie „Die drei Leben der Ilse Bing“. Der Filmabend ist Teil einer Filmreihe zur Ausstellung „Stadt der Fotografinnen“ im Historischen Museum in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum.

Die Filmvorführung beginnt mit einer Einführung von Friedrich Tietjen um 18.30 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt zwei Euro. Veranstaltungsort ist der Leopold-Sonnemann-Saal im Historischen Museum, Saalhof 1.

Eine Anmeldung ist möglich über den Besucherservice oder über das Online-Ticket-System. Sind noch Plätze verfügbar, kann man sich auch unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung an der Museumskasse anmelden. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)

Filter-Spielereien – mal wieder

Frankfurt am Main Unterliederbach, Liederbacher Straße

Liederbacher Straße in Frankfurt am Main Unterliederbach. Etwas schäbig sieht das Haus schon aus. Der Putz blättert, und die zugemauerte Tür und das zugemauerte Fenster sehen auch nicht vorteilhaft aus. Alte g Leute wissen, dass es hier einmal ein Ladengeschäft gab: Auf Schuhmacher und Schlüsseldienst kann getippt werden, wenn man sich noch an Aufkleber auf Fenster und Tür erinnert.

Viel schicker wirkt aber das gefilterte Mauerwerk links im Vordergrund. Die Mauer besteht aus verschiedenen Materialien, was durch den Filter herausgearbeitet wird. Farbtöne werden einfach überzeichnet.

Wer mal in der Wikipedia nachschaut, wird feststellen, dass das Gebäude zu den Kulturdenkmälern Unterliederbachs gehört (zusammen mit der Bruchsteinmauer). Ein weiterer Link führt zu einer alten Aufnahme, auf der zumindest zu erkennen ist, dass sich dort einmal ein Ladengeschäft befunden hat.

Der Mond – 20231125

Mond, 20231125, 0335, Frankfurt am Main Unterliederbach, Sieringstraße

Ausschnitt – vergrößert

Der Mond. Eigentlich der Mond über der kleinen, unbedeutenden Straße im Westen Frankfurts. Wobei Frankfurt hier natürlich Frankfurt am Main meint. Die Aufnahme entstand heute Morgen um 03:35 Uhr. Es wurde aus der Hand fotografiert, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Wohnung des Fotografierenden zu klein zum Aufbau eines Stativs ist.

Die obige Darstellung zeigt allerdings nur einen kleinen Ausschnitt des nächtlichen Himmels. Der Standpunkt war zu niedrig gewählt und damit viel zu weit vom Objekt entfernt, Das Objekt selbst wirft die eine oder andere Frage auf. Wie viele Tage sind es noch bis zum nächsten Vollmond? Woher rührt der besonders helle Punkt oben am Mond? Rechts daneben ist ein etwas weniger heller Punkt zu erkennen. Was hat es mit all den anderen hellen Punkten auf der Mondoberfläche auf sich?

Die Originalaufnahme – verkleinert

Mond, 20231125, 0335, Frankfurt am Main Unterliederbach, Sieringstraße

Gefiltert und ungefiltert – Spielereien im Herbst

Mangelhafte Mobilität beschränkt Motive auf die nähere Umgebung. Aber auch im Osten des Frankfurter Stadtteils Unterliederbach verfärben sich Blätter und werfen Bäume mit diesen um sich. Spielereien mit einem Filter sorgen für weitere Effekte:

Bewegungsunschärfe oder Alstoms Coradia LINT

Alstom Coradia LINT, Unterliederbach, HLB
Ein Coradia LINT 41 in Frankfurt am Main Unterliederbach

Bewegungsunschärfe entsteht beim Fotografieren, wenn sich das Objekt schnell an der Linse der Kamera vorbei bewegt. Eine längere Belichtungszeit kann dabei den Effekt noch verstärken. Ein weiterer Faktor, der Einfluss auf das Ergebnis hat, ist der Abstand zwischen Objekt und Objektiv.

Im den Bildern sieht man, dass sich der Wagenkasten des Triebwagens bewegt. Beschriftungen und auch Konturen erscheinen unscharf. Spiegelbilder der Gebäudeelemente erscheinen scharf, weil sich das gespiegelte Objekt nicht bewegt. Auch Pflanzen, Schienen und Zaun erscheinen scharf. Man kann auch den Weg gehen, indem man die Kamera an einem stehenden Objekt vorbeiführt.

Eigentlich sollte der Wagenkasten ja blau lackierte Flächen haben, aber das ging nicht. Alstom hatte die entsprechen Fahrzeuge nicht geliefert. Seit Dezember betreibt eigentlich das Verkehrsunternehmen Start die Taunusstrecken des RMV und das sollte eigentlich mit Coradia iLINT unterwegs sein. Der iLINT ist ein mit E-Motoren angetriebener Triebzug, der seine Leistung aus Wasserstoff-Brennstoffzellen bezieht.

Die HLB konnte ab April einige LINT – ohne „i“ – zur Verfügung stellen, sodass bis zur Lieferung der iLINT – mit „i“ – wenigstens der Betrieb aufrecht erhalten werden kann. Die Farben der Wagenkästen ist dabei ein geringes Problem, schließlich ist man in Frankfurt-Höchst und im Vordertaunus das Farbschema der HLB gewohnt, aber es dieselt immer noch.

1/100 Sekunde reichte, um Bewegungsunschärfe zu demonstrieren:

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