Alle Beiträge von rattlesnake

... rattlesnake, immer klein geschrieben, ist eine Kunstfigur, die irgendwann Ende der 70er-Jahre oder zum Beginn der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts in der Redaktion einer Frankfurter Hochschulzeitung auftauchte.

Udo Jürgens und Joe Cocker – Legenden haben sich verabschiedet

Am gestrigen Sonntag verstarb 80-jährig der wohl bekannteste deutschsprachige Entertainer, Udo Jürgens. Der Sänger, Komponist und Pianist, der seit seinen Erfolgen „Siebzehn Jahr‘ blondes Haar” und „Merci, Chérie”im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt war, verstarb in Münsterlingen in der Schweiz. Bereits 1960 hatte er für Shirley Bassey „Reach for the stars” komponiert und sich auch danach mit einigen Kompositionen international einen Namen gemacht. Als Interpret war er dem Schlager, dem Chanson und der Pop-Musik zuzuordnen.

Joe Cockers Karriere begann mit Woodstock und dem von John Lennon und Paul McCartney geschriebenen Titel „With a little help from my friends”. Der Engländer hatte nach seinen ersten Erfolgen lange Zeit mit dem Alkohol zu kämpfen, bevor er mit Stücken wie „Unchain my  heart” und „You can leave your hat on” wieder in die Erfolgsspur fand. „Sheffield Steel” ist ein sehr schönes Album des Sängers. Joe Cocker verstarb in der Nacht zum Montag in Crawford im Bundesstaat Colorado, USA. Er wurde siebzig Jahre alt.

Mission Possible auf dem Altstadtfest in Höchst

Luke, Gitarrist von Mission Possible
Luke, Gitarrist von Mission Possible, hier bei seinem Auftritt im vergangen Jahr.

Mit Rock- und Pop-Musik aus den vergangenen drei Jahrzehnten werden die fünf Musiker von Mission Possible ihre Zuhörer auf dem Altstadtfest im Frankfurter Stadtteil Höchst in Stimmung bringen. Ihr Auftritt beginnt am 05. Juli 2014 um 18 Uhr im Schlosshof neben dem Schlosscafé.

Swampmoon im Höchster Schlosskeller

Wer auf die Musik von John Fogerty und Creedence Clearwater Revival steht, sollte sich am kommenden Freitag (6. Juni 2014) in den Schlosskeller in Frankfurt am Main Höchst begeben. Da sind am Abend die Mannen von Swampmoon zu Gast, die ihren Zuhörerinnen und Zuhörern ab etwa 20:30 Uhr einheizen wollen.

Swampmoon kommen aus Mainz und haben sich ganz der von John Fogerty komponierten und interpretierten Musik verschrieben, gleich ob es sich um Material aus dessen Zeit als Solokünstler oder aus der Zeit mit seiner Band Creedence Clearwater Revival handelt.

Fußball: Deutschland wird nicht Fußballweltmeister

Während die Freude groß ist, dass Eintracht Frankfurt endlich einen Trainer für die Bundesligasaison 2014/2015 verpflichten konnte, und das Spiel der Madrider Stadtmeisterschaft über den Bildschirm rauscht, geht einem so manches durch den Kopf.

Warum zum Beispiel findet eine Stadtmeisterschaft im Ausland statt? Warum müssen Mannschaften und Fans ins ferne Lissabon fahren, wo doch Madrid auch recht schöne Stadien hat?

Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist in diesem Jahr nie ernsthaft in den Kreis derer geraten, die für den Weltmeistertitel 2014 in Frage kommen. Der Grund ist ein ganz einfacher: Im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft befindet sich kein Spieler von Eintracht Frankfurt.

Die Madrider Stadtmeisterschaft geht in die Verlängerung. Das ist spannend. Nach 120 Minuten ist das Spiel entschieden. Real Madrid sichert sich mit einem 4:1 gegen das zum Schluss einbrechende Atletico Madrid den Titel.

 

Großes Augenreiben in Frankfurt: Armin Veh wechselt zum VfB Stuttgart

Groß ist die Verwunderung: Armin Veh hatte sich zum Ende der Saison 2013/2014 wegen mangelnder Perspektiven von Eintracht Frankfurt getrennt. Jetzt wurde in verschiedenen Zeitungen und auch auf der Online-Seite des HR sein Wechsel zum VfB Stuttgart bekanntgegeben, einer Mannschaft, die die Saison noch etwas näher an den Abstiegsplätzen beendet hat als die Eintracht aus Frankfurt.

Wenn jetzt in den Frankfurter Medien das große Augenreiben beginnt, zeugt das nicht unbedingt von Fußballsachverstand. Man muss das große Ganze betrachten und nicht nur die Bundesligamannschaft. Eintracht Frankfurt hat die zweite Mannschaft nicht mehr für den Spielbetrieb in der Regionalliga Südwest angemeldet. Die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart hat den Klassenerhalt geschafft, – in der 3. Bundesliga.

Auch bei den Junioren der Eintracht sieht es nicht prickelnd aus. Die A- und B-Junioren spielen zwar in der jeweiligen Bundesliga, dümpeln dort aber nur im Mittelfeld herum. Die Junioren des VfB Stuttgart belegen in beiden Ligen jeweils den zweiten Platz.

Die Perspektiven sind aus der Sicht Armin Vehs beim VfB Stuttgart offensichtlich besser. Eintracht  Frankfurt muss endlich gezielt am Unterbau arbeiten. Ob da verdiente Ex-Spieler die richtige Wahl sind, sollte hinterfragt werden.

Tramrider – der historische Frankfurter Nahverkehr

Auf der Suche nach Informationen zum 12. Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte, der bereits am 04. Mai 2014 stattfinden wird, bin ich über eine Seite gestolpert, die zwar wenig mit dem öffentlich gefeierten Ereignis, dafür aber recht viel mit der Frankfurter Verkehrsgeschichte zu tun hat. Die Seite behandelt zwar „nur”, von einigen Abstechern in die fernere Vergangenheit abgesehen, die Geschichte seit Mitte der siebziger Jahre, liefert aber mehr Informationen zu den Straßenbahnen und Bussen, die in diesen Jahren auf Frankfurts Straßen unterwegs waren, als die Seite der Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main e.V. (HSF).

Tramrider – der historische Frankfurter Nahverkehr” ist der Name der Seite.

Für mich brachten die Abbildungen und Texte Erinnerungen an die Mannheimer Straße, die Endhaltestelle Sandhof und auch an das „Mackie Messer”. In das „Mackie Messer” bin ich einst an Heilig Abend immer nach den Familienfeierlichkeiten eingelaufen, um diesen besonderen Tag bei Live-Musik ausklingen zu lassen. Später dann, das „Mackie Messer” war an die Kreuzung Mainzer Landstraße / Zimmerweg umgezogen und ich aus dem Frankfurter Westend nach Unterliederbach, nutzte ich den Umstand, dass der Betriebsschluss des Lokals mit dem Betriebsbeginn der Straßenbahnlinie 12 zusammenfiel.

Unterliederbach kommt auf tramrider.de nicht häufig vor. Ich konnte immerhin  ein Bild ausmachen, welches einen Bus der Linie 58 an der Ecke Sossenheimer Weg / Teutonenweg auf dem Weg zur Endhaltestelle Hoechst AG, Tor Ost zeigt. Auch Busse der Linie 59 sind mehrfach abgebildet, allerdings meist im Nachbarstadtteil Höchst.

Außer den Abbildungen von Straßenbahnen und Bussen und den Bildern von stark veränderten oder gar nicht mehr vorhandenen Linienwegen, finden sich auf der Seite noch Zeichnungen, alte Fahrpläne und eine Liste der Streckeneröffnungen und -stillegungen in den Jahren zwischen 1872 und 2011.

Ray Davies: The Kinks Choral Collection

Früher war alles besser. Da stand gegenüber des Glockenturms am Anfang der kleinen, unbedeutenden Straße im Westen von Frankfurt am Main noch ein C64 in einem Fichtenholzregal und über mir ertönte das Geräusch, welches keltische Fruchtbarkeitstänze tanzende Holzschuhe erzeugen. Alles ist vergangen. Einzig das Läuten der katholischen Kirche ist geblieben.

Für jemanden, der Musik nur aus der Konservendose zu sich nimmt, ist es nicht immer einfach, dies mit den Umweltgeräuschen abzustimmen. „The Kinks Choral Collection” passt ganz gut zum Kirchengeläut. Diese CD enthält Stücke, die einst von der Rockgruppe The Kinks eingespielt worden waren, und eines, das von einem Soloalbum Ray Davies stammt.

2009 hat sich Ray Davies mit dem Crouch End Festival Chorus unter Leitung von David Temple zusammengetan und einige seiner Stücke neu eingespielt. Ray Davies ist schon immer ein guter Beobachter und Erzähler, so dass es wenig verwunderlich ist, dass die Texte perfekt in den neuen musikalischen Kontext passen, ob sie nun aus der Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts stammen oder aus dem vergangenen Jahrzehnt.

„See My Friends”, das einzige Stück bei dem auf Instrumente verzichtet wurde, klingt besonders beeindruckend. Der Chor wird häufig perkussiv eingesetzt („You Really Got Me”, „Shangri-La” oder „Working Man’s Cafe”), bildet die – mächtige – Gegenstimme zu der von Ray Davies oder begleitet einfach nur wunderschön. Und „Celluloyd Heroes”, eines meiner Lieblingslieder, befindet sich auch auf dieser CD.

Inhaltlich geht es hier um die englische Unter- und Mittelklasse und um Trennung. In „Days” bedankt sich der Sänger für die Zeit, die man zusammen war, zusammen sein durfte, auch wenn die Trennung endgültig ist. Die Menschen und die Umgebung, die im „Village Green Medley” beschrieben sind, findet man auch im Heimchen oder in der Parkstadt Unterliederbach oder auch in der kleinen unbedeutenden Straße im Westen von Frankfurt am Main und in allen Siedlungen mit einheitlich eintöniger Bauweise und gleichförmiger Bevölkerungsstruktur.

Der Abstiegskampf (27) – heute hat es Eintracht Frankfurt spannend gemacht

Seit vergangenem Donnerstag ist es mit dem Tanz auf mehreren Hochzeiten vorbei, Eintracht Frankfurt kann sich ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren. Das tut sie aber nicht. Immer wieder wird in der Vorwärtsbewegung der Ball einem gegnerischen Spieler in die Füße gespielt. Sebastian Jung leistet sich einen Fehlpass in der Hälfte des VfB Stuttgart, was prompt zur Führung des Tabellennachbarn führt (31. Minute).

Der VfB Stuttgart lässt in der zweiten Halbzeit mehrere Konterchancen liegen, Konterchancen, die alle durch individuelle Fehler der Spieler von Eintracht Frankfurt ermöglicht werden. Die größte Chance ergibt sich in der 78. Minute, als Carlos Zambrano Boka den Ball überlässt, letzterer quer zu Maxim passt und der Stuttgarter dann das Kunststück fertig bringt, den Ball aus wenigen Metern am Tor vorbei zu verziehen.

Solches rächt sich meist. In der 80. Minute köpft Marco Russ einen Abschlag von Ulreich in den Lauf von Jan Rosenthal, der die Nerven behält und den Stuttgarter Torhüter zum 1:1 überwindet. Und in der 89. Minute fällt dann der kaum noch für möglich gehaltene Siegtreffer für Eintracht Frankfurt. Johannes Flum spielt Niedermeier aus und passt zum frei stehenden Alexander Meier, der zum 2:1 einschiebt.

Der Tanz auf drei Hochzeiten (22) – unaufgeregtes 3:0 gegen Eintracht Braunschweig

Heute ging es recht ruhig in der Commerzbank-Arena zu. Ob es daran lag, dass viele Eintracht-Fans zu Hause geblieben waren, weil sie damit gegen die erneute Aufstellung von Johannes Flum protestieren wollten? In den Foren wird schon seit geraumer Zeit ein aufgeregtes Flum-Bashing betrieben und Trainer Armin Veh eine exklusive Sichtweise darüber vorgeworfen, dass er Qualität im Spiel des Mittelfeldspielers sehe.

Etwa 40.000 Zuschauer waren heute in der Commerzbank-Arena. Die sahen eine Halbzeit mit Johannes Flum und drei Toren und eine Halbzeit ohne Johannes Flum und ohne Tore. Johannes Flum hatte den ersten Treffer bereits in der siebten Minute erzielt und dann noch in der 43. Minute für Alexander Meier aufgelegt. Kurz vor der Pause traf dann noch Stefan Aigner auf Vorlage von Sebastian Jung.

Zur zweiten Halbzeit musste Johannes Flum verletzt in der Kabine bleiben. Jetzt hätten auch die Daheim gebliebenen wieder ins Stadion kommen können. Kamen sie aber nicht und verpassten so auch nichts. Einträchtig taten beide Mannschaften nicht mehr allzu viel: Die Eintracht aus Braunschweig konnte nicht mehr und die Eintracht aus Frankfurt schonte sich.