Der Tag an dem der AfE-Turm verschwand

Der AfE-Turm in Frankfurt am Main kurz bevor er gesprengt wird.
Der AfE-Turm in Frankfurt am Main während der Sprengung (1)
Der AfE-Turm in Frankfurt am Main während der Sprengung (2)

Der 02. Februar 2014 war eine milder Wintertag, die Temperaturen lagen deutlich über Null. Es war ein nebliger Tag, viel zu neblig dafür, dass heute Zehntausende ein Spektakel fotografieren und filmen wollten, Zehntausende, die alle den einen tollen Platz eingenommen haben wollten, wenn das Spektakel begann.

Die nach Norden gelegenen Zimmer eines Hotels in der Nähe des Frankfurter Messegeländes waren schon seit Tagen ausgebucht. Von hier aus würde man den besten Blick haben, um das Spektakel zu betrachten.

Der AfE-Turm in Frankfurt am Main während der Sprengung (3)
Der AfE-Turm in Frankfurt am Main während der Sprengung (5)
Der AfE-Turm in Frankfurt am Main ist gesprengt worden.

Auf dem Weg zum optimalen Platz wurde das Frankfurter Westkreuz passiert. Nichts zu sehen von der Frankfurter Skyline. Alles war grau wie der Turm der heute gesprengt werden sollte. An der Messe vorbei bis zur Mainzer Landstraße gefahren, auf dieser dann bis zum Güterplatz. Im Bereich der Absperrungen waren noch gar nicht so viele Menschen zu sehen gewesen, es war allerdings erst 08:30 Uhr, also noch eineinhalb Stunden Zeit.

Das Auto geparkt, und am Messeturm vorbei gelaufen. Erstaunlich viele Menschen bewegten sich in die gleiche Richtung. Dann wurde der Zaun erreicht, eine Lücke entdeckt. Schnell wurde klar, warum sich an diese Stelle noch niemand drängte, die Äste einer Birke versperrten den optimalen Blick auf den AfE-Turm.

Kein optimales Wetter, kein optimaler Blick, aber es wurde dageblieben. Wann kann man sonst daran teilhaben, wenn ein so hohes Gebäude gesprengt wird. In Europa war es heute mit 116 m das bisher höchste Gebäude, welches in sich zusammenstürzen sollte.

Die Nachbarn links und rechts am Zaun waren nett. Sie hatten die besseren Plätze. Die aufkommende Unterhaltung verkürzte die Wartezeit, – noch siebzig Minuten. Der AfE-Turm stand noch.

Wenige Minuten nach 10:00 Uhr ertönte das Signal zur Sprengung. Die Menge skandierte den Countdown. Einige lachten. Das Gelächter verstärkte sich, als zunächst einmal gar nichts passierte, dann eine Detonation, eher ein Puff, ein kurzer Aufschrei und Schweigen. Ein einzelner Ruf, dass die Erde bebe, erklang. Und die Erde bebte tatsächlich, während der AfE-Turm in zwei Stufen in sich zusammen stürzte. In wenigen Sekunden war alles vorbei, die Detonation, die Druckwelle und das Beben. Über der Stelle, an der sich einst der AfE-Turm befunden hatte, türmte sich nur noch eine Staubwolke.

Die Zuschauer applaudierten.

Hinweis: Wenn man die Bilder anklickt, erhält man sie in einer etwas höheren Auflösung. Die Bilder wurden als Standbilder unten stehendem Video entnommen.

2 Gedanken zu „Der Tag an dem der AfE-Turm verschwand“

  1. Hallo Jürgen,

    du warst also auch live dabei und hast ein feines Video dieser bisher einmaligen Sprengung gemacht. Auch die Standbilder aus dem Video sind prima geworden.:-)

    Ich werde mich mal ein wenig mehr auf deinem blog umschauen und bedanke mich für deinen Besuch bei mir. 🙂

    Berichte auch immer gerne mal wieder aus Frankfurt.

    Liebe Grüße
    Christa

    1. Hallo Christa,

      meine kleine Schwester hatte mich gestern angerufen und mir gesagt, dass auf Mainzauber zwei Links mit richtig guten Bildern von der Sprengung des AfE-Turms seien. So bin ich auf Deine Seite gekommen. Der Standpunkt, den Dein Mann gewählt hatte, ist richtig gut. Da kommt die Faltung des Turmes sehr schön zur Geltung.

      Liebe Grüße
      Jürgen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.