Heute ist die Einwohnerzahl des Frankfurter Stadtteils Unterliederbach zwar größer als die von Höchst, aber bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Unterliederbach ein kleines Dorf, welches immer im Schatten der Nachbarstadt Höchst stand. Als dann Unterliederbach, bedingt durch den Zuzug von Arbeitskräften, die im nahen Höchst beschäftigt waren, stark anwuchs, konnte das Dorf die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen bald nicht mehr finanzieren. Die Eingemeindung von Unterliederbach nach Höchst im Jahr 1917 war die Folge.
Über ein unbedeutendes Dorf schreibt natürlich niemand ein Buch. Erst spät, im Jahr 1928, erschien ein erstes Heimatbuch. Danach dauerte es weitere 49 Jahre, bis sich wieder jemand mit dem zwischenzeitlich mächtig angewachsenen Stadtteil beschäftigte. Die Frankfurter Sparkasse von 1822 hatte Mitte der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine ganze Reihe von Büchern initiiert, die sich mit der Geschichte von Frankfurter Stadtteilen auseinandersetzten. 2010 erschien ein weiteres Heimatbuch.
Weiterhin erschienen Bücher, in denen Unterliederbach zumindest teilweise eine Rolle spielte. Das reicht von einem Werk wie „Die kompakte Stadt”, in dem es einen Abschnitt über die Parkstadt Unterliederbach gibt, einen Bildband, der hauptsächlich Bilder aus dem alten Höchst zeigt, aber auch ein paar Bilder aus Unterliederbach, und dem Buch „Die Rotfabriker“, welches das Leben von Generationen von Mitarbeitern der Farbwerke Hoechst beschreibt, von denen viele natürlich auch in Unterliederbach lebten.
Irgendwann wurden Computer für die Allgemeinheit bezahlbar. In Folge wurde es interessant, die eigenen Erfahrungen niederzuschreiben und einem kleinen Kreis in Heftform anzubieten. Auch von den Heften, die Unterliederbach oder die Vergangenheit Unterliederbachs zum Thema haben, sind einige aufgeführt.
Bücher über Unterliederbach
Alexander, Heinz: Heimatbuch: Geschichte von Unterliederbach von der Vergangenheit bis heute. Frankfurt am Main 2010
Alexander, Heinz und Schneeweis, Karl Leo: Geschichten aus Unterliederbach, Heft Nr. 1. Karl Leo Schneeweis Stiftung, Frankfurt am Main 2017
Frischholz, Wilhelm: Unterliederbach in vergangenen Tagen — ein Heimatbuch. Frankfurt-Höchst 1928
Kammer, Otto: Spuren aus der Vergangenheit — Linien in die Gegenwart. Frankfurter Sparkasse von 1822 (Polytechnische Gesellschaft), Frankfurt am Main 1977
Bildbände mit Bildern zu Unterliederbach
Moos, Günter: Rundgang durch das alte Frankfurt-Höchst. Mit Griesheim, Goldstein, Nied, Schwanheim, Sindlingen, Sossenheim, Unterliederbach und Zeilsheim. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2001
Schneeweis, Karl Leo: 1200 Jahre Unterliederbach – das alte Unterliederbach im Bild, Eigenverlag, Frankfurt am Main 1986
Hefte zu Unterliederbach
Alexander, Heinz: Geschichten aus Unterliederbach, Teil 1. Eigenverlag, Frankfurt am Main 2012
Alexander, Heinz: Der Auto-Engel. Heimat- und Geschichtsverein Unterliederbach e.V., Frankfurt am Main 2015
Feser-Modrow, U.: Der Graubner-Park in Frankfurt am Main-Unterliederbach — Entwicklung vom barocken Herrenhaus zum öffentlichen Park. Garten und Friedhofsamt der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1988
Lesniewski,Margot: Bei uns daheim und anderswo, Kindheitserinnerungen. Eigenverlag, Frankfurt am Main 2004
Lesniewski,Margot: Alte Kinderspiele, Frankfurter Kinder singen und spielen in alter Zeit. Eigenverlag, Frankfurt am Main 2004
Lesniewski,Margot: Unterliederbach im Zweiten Weltkrieg, Kindheitserinnerungen. Eigenverlag, Frankfurt am Main 2006
Lesniewski, Margot: Unterliederbach in vergangener Zeit — Heimatgeschichten. Eigenverlag, Frankfurt am Main 2007
Lesniewski, Margot: Ach, wie war das damals? Unterliederbach 1933-1939. Eigenverlag, Frankfurt am Main 2008
Lesniewski,Margot: Als noch das Scherengitter auf und zu geschoben wurde, Erzähltes Leben. Eigenverlag, Frankfurt am Main 2010