1966 oder 1967 hatte ich das erste Mal eine Platte von Joan Baez in den Fingern, 1974 hörte ich den Text von „If I were a carpenter” von einer ihrer Platten ab und sang und spielte den Song fortan selbst und am 03.06.2012 sah und hörte ich sie erstmals in einem Konzert.
Der Abend in der Jahrhunderthalle Frankfurt begann mit drei Stücken, die Joan Baez Solo vor trug. Die Stimme der 71-jährigen reicht nicht mehr in die Höhen jüngerer Jahre, klingt aber immer noch sehr schön. Dann kamen der erste ihrer beiden Mitmusiker auf die Bühne, der Multiinstrumentalist Dirk Powell. Und schon nach wenigen Stücken stellte Joan Baez ob der Resonanz des Publikums fest, dass der Abend in Frankfurt keine Arbeit sondern Spiel sei. Gabriel Harris komplettierte das Trio, das sich, unterbrochen von launigen und Laune machenden Ansagen der Folk-Sängerin, durch ein Programm von alten, sehr alten und sehr, sehr alten Liedern der Künstlerin spielte.
Dann stellte Joan Baez die Flamenco Gitarristin und Sängerin Marianne Aya Omac vor. Diese sang von Joan Baez begleitet ein paar ihrer eigenen, Energie geladenen Stücke, bevor die beiden gemeinsam das spanische Volkslied „Cucurrucucu Paloma” anstimmten. Mariannes wundervolle Stimme sollte in einer der Zugaben noch einmal zu hören sein.
Zum Schluss des Programms holte das begeisterte Publikum die amerikanische Folk-Sängerin zu vier Zugaben auf die Bühne der Jahrhunderthalle Frankfurt zurück, und ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob „Sag mir, wo die Blumen sind” oder John Lennons „Imagine” der magische Moment des Abends für mich war.