„Angels Place“ prangt es auf der Fassade der Liederbacher Straße 95 im Frankfurter Stadtteil Unterliederbach. Der Hells Angels Charter „South West Area“ richtet dort sein Clubhaus ein. Dieser Charter ist bisher nicht auffällig geworden und im Gegensatz zu den Chartern „Frankfurt“ und „Westend“ auch nicht verboten. Trotzdem werden Regionalrat und die Frankfurter Polizei die Adresse im Auge behalten, nachdem sich Nachbarn besorgt gezeigt haben.
Ich habe da auch keine Berührungsängste. Als die Red Devils noch auf dem Gelände hinter der Autobahn waren gab es auch keine mir bekannten Vorfälle und die wenigsten wussten, dass dort ein Motorradclub beheimatet ist. Es muss nicht jedermanns Geschmack sein, aber mit gegenseitigem Respekt sollte das in Unterliederbach doch funktionieren. Es gibt Sachen, die beunruhigen mich mehr…..
Warum so empfindlich? In dem Artikel ist von Rockern gar nicht die Rede. Es werden hier drei Charter der Hells Angels erwähnt, von denen zwei zwischenzeitlich verboten wurden und der dritte unauffällig existiert. Letzterer eröffnet wohl einen Clubraum hier in Unterliederbach. Das ist die Nachricht.
Natürlich gibt es Gruppierungen der Hells Angels, die im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen aufgefallen sind und auch immer wieder auffallen. Hierzu empfehle ich die Lektüre des Lageberichts des BKA zur organisierten Kriminalität, der jährlich veröffentlicht wird. Was dort für das Jahr 2014 ab Seite 17ff berichtet wird, deutet keineswegs auf das gelegentliche „schwarze Schaf“ hin.
Es gibt allerdings auch positive Beispiele wie den Stuttgarter Charter, der 1981 gegründet, zwischenzeitlich der älteste Hells Angels Charter in Deutschland ist. Deren Präsident, Lutz Schelhorn, ist Fotograf, erinnert mit seinen Fotos an die Deportationen im Dritten Reich und hat auch den Band „Die letzten Krieger – Deutsche Hells Angels im Fokus“ herausgegeben.
Was soll diese Panikmache. Solange die Leute sich nichts zu Schulden kommen lassen, können sie sich treffen wo sie wollen.
Dem kann ich nur beipflichten.
Jeder beschwert sich über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Diese fängt aber auch schon damit an, dass grundsätzlich jeder „Rocker“ automatisch als assozial oder gewalttätig / kriminell abgestempelt wird.
Unter den Jungs ist alles vertreten, was die Gesellschaft hergibt.
Ob Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Familienväter, Ärzte, Anwälte etc.
Aber natürlich mag auch mal ein „Schwarzes Schaf“ darunter sein. Deswegen gibt es aber noch lange keinen Grund für Kollektivstrafe / Anklage!!
Und wenn man wirklich mal Hilfe braucht, ist man vielleicht auch ganz froh, die Jungs in der Nähe zu haben..