Nach der Auszählung aller 461 Wahlbezirke steht fest, wer am 01. Juli 2012 als Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main in den Römer einziehen wird: Es ist Peter Feldmann von der SPD, der mit 57,4 % die heutige Stichwahl klar vor seinem Kontrahenten Boris Rhein, dieser erhielt 42,6 %, gewinnen konnte. Allerdings machten nur 35,1 % der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch.
Die Taktik der CDU, die mit einem vorzeitigen Rücktritt der amtierenden Oberbürgermeisterin Petra Roth überraschte und sich damit einen Vorteil im Wahlkampf verschaffen wollte, ist nicht aufgegangen. Der SPD schadete es offenbar nicht einmal, dass mit Peter Feldmann ein blasser und weitgehend unbekannter Kandidat ins Rennen geschickt wurde, – vielleicht war der mangelnde Bekanntheitsgrad sogar ein Vorteil für ihn.
Schlussendlich haben sich die Wähler der Grünen bei der Stichwahl wohl zu einem großen Prozentsatz für den Kandidaten der SPD entschieden, obwohl im Frankfurter Römer derzeit eine Koalition von CDU und Grünen regiert. Offenbar ist es wahr, dass die Grünen in der Stadtregierung eher dem bürgerlichen Spektrum zuzuordnen sind, während die Mehrheit der Grünen-Wähler und -Wählerinnen ökologischen, alternativen und sozialen Gedanken nachgeht.
Spannend wird es zu sehen, wie der zukünftige Oberbürgermeister Peter Feldmann mit den Mehrheitsverhältnissen im Frankfurter Stadtparlament umgehen und mit wie viel Fingerspitzengefühl er der Wirtschaft begegnen wird. Seine plakative Forderung nach einer höheren Gewerbesteuer hört sich zwar vordergründig gut an, wird aber den einen egal sein, weil sie es sich erlauben können, dem niedrigeren Gewerbesteuersatz zu folgen, und auf der anderen Seite würde es kleinen und mittelständischen Unternehmen damit schwer gemacht werden, weiter konkurrenzfähig auf dem Markt zu agieren.
Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main – Vorläufiges Ergebnis Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main – die Stichwahl